18. Januar 2022, 16:54 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, gemeinsam mit NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer, Oberbürgermeisterin Karin Welge und Vertretern der Wübben Stiftung beim Besuch des Familiengrundschulzentrums Im Brömm. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
GE. Kindern eine chancen- und leistungsgerechte Bildungsbeteiligung ermöglichen – dafür stehen die Gelsenkirchener Familienzentren in Grundschulen. Um sich einen persönlichen Eindruck vom Konzept dieser Einrichtungen zu verschaffen, besuchte Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, am vergangenen Montag gemeinsam mit NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer, Oberbürgermeisterin Karin Welge und Vertretern der Wübben Stiftung das Familiengrundschulzentrum Im Brömm.
"Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit herzustellen ist wichtiger denn je, damit Kinder und Jugendliche gut ins Leben starten können. Im Familiengrundschulzentrum in Gelsenkirchen kann man sehen, wie das gelingt. Hier arbeiten viele hochengagierte Menschen und ich bin beeindruckt von der Kooperation zwischen Schule, Land und Kommune. Das kann auch ein Modell für Rheinland-Pfalz sein", so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig bei ihrem Besuch des Familiengrundschulzentrums.
Familiengrundschulzentren – Erfolgskonzept aus Gelsenkirchen
Gelsenkirchen hat 2014 als landesweit erste Kommune damit begonnen, eine Grundschule zu einem Familienzentrum zu entwickeln. Dies mit dem Ziel, die Bildungschancen von Schulkindern zu verbessern und Eltern als Bildungspartner zu aktivieren. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit der Wübben Stiftung kamen über die Jahre fünf weitere Grundschulen dazu, die seit Anfang 2020 dauerhaft von der Stadt Gelsenkirchen finanziert und begleitet werden.
Die Gelsenkirchener Familienzentren in Grundschulen werden in Kooperation mit den freien Trägern umgesetzt. Das erste Familienzentrum entstand an der Sternschule in Kooperation mit dem Caritasverband.
Mit den Familienzentren in Grundschulen wurden in Gelsenkirchen eine Vielzahl an Angeboten entwickelt, erprobt und implementiert. Diese richten sich an Eltern und Grundschulkinder und stehen darüber hinaus Familien aus dem umliegenden Stadtteil offen. So laden Familiengrundschulzentren Eltern ein, am Schulleben teilzunehmen (z. B. an Nähkursen, Vater-Kind-Aktionen, Basteltreffs, Elterncafés). Darüber hinaus arbeiten Familiengrundschulzentren an der Vernetzung von Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführende Schulen (z. B. durch Patenschaften, Hospitationen, gemeinsame Arbeitsgruppen, verbindliche Kooperationsvereinbarungen) und bieten Eltern Informationen und Beratung zu Themen wie Gesundheitsförderung, außerschulischer Bildung oder Erziehungsfragen. Und nicht zuletzt bilden Familiengrundschulzentren wichtige Netzwerkknoten im Stadtteil.
Familiengrundschulzentren in NRW
Der Erfolg dieses Ansatzes hat sich herumgesprochen: Mittlerweile haben sich ca. 50 Kommunen auf den Weg gemacht und gründen Familiengrundschulzentren in Anlehnung an das Gelsenkirchener Modell. Davon haben sich 21 Kommunen inzwischen zur "Initiative Familiengrundschulzentren NRW" zusammengeschlossen, die von der Wübben Stiftung und Auridis Stiftung getragen wird. „Wir freuen uns sehr, dass die Familienzentren in Grundschulen, die einst als Projekt in Gelsenkirchen begannen, nun in vielen Kommunen in NRW zuhause sind und auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden“, so Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Unser Dank geht an die Wübben Stiftung, mit deren Unterstützung dieser Erfolg möglich wurde.“
Wübben Stiftung
“In NRW setzen sich inzwischen mehr als 130 Familiengrundschulzentren für bessere Bildungschancen ein. Mit Blick auf die Landtagswahlen in NRW ist es nun entscheidend, in eine langfristige Finanzierung zu kommen“, so Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung. „Wir freuen uns sehr, dass auch in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz das Interesse an Familiengrundschulzentren groß ist.“ Die 2021 in Rheinland-Pfalz gewählte Koalition hat den Aufbau von Familiengrundschulzentren im Koalitionsvertrag verankert.
Die gemeinnützige Wübben Stiftung mit Sitz in Düsseldorf fördert benachteiligte Kinder und Jugendliche, denen es aufgrund Ihrer Herkunft besonders schwerfällt, den zahlreichen Herausforderungen der Schule und im Alltag zu begegnen. Sie konzentriert sich dabei auf Schulen im Brennpunkt. Neben dem Pilotprojekt zu Familiengrundschulzentren in Gelsenkirchen, der Förderung der „Initiative Familiengrundschulzentren NRW“ setzt sich die Stiftung für den Transfer des Konzepts in andere Bundesländer ein.