Psychische Erkrankungen kommen in unserer Gesellschaft sehr viel häufiger vor, als im Allgemeinen angenommen wird. Ebenso wie mentale Störungen sorgen sie für eine Beeinträchtigung im alltäglichen Leben. In Gelsenkirchen können sowohl Betroffene als auch Angehörige bei der Stadt und externen Stellen Rat und Unterstützung erhalten.
Psychische Störungen sind weit verbreitet. Jeder vierte Arztbesuch weltweit gründet nach einer Studie der WHO auf psychischen Problemen. Deutsche Studien sprechen von ca. acht Millionen Deutschen mit behandlungsbedürftigen psychischen Störungen. Psychische Symptome gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen in allgemeinmedizinischen Praxen.
Die meisten Symptome klingen nach einiger Zeit von allein ab; dazu zählen Reizbarkeit, Schlafprobleme oder Verstimmungen. Andererseits können sich hinter Symptomen wie Rückenschmerzen, Magenreizungen, Schlafproblemen oder Schwindel ernsthafte psychische Störungen verbergen. Diese sollten bei Fachärzten abgeklärt werden. Wenn Symptome wie Grübelsucht, zwanghaftes Verhalten, Ängste, depressives Erleben oder ständige ernsthafte Konflikte mit anderen Menschen länger als 7 bis 14 Tage andauern, ist der Besuch bei einem Fach- oder Hausarzt dringend anzuraten. Bei Suizidgedanken ist umgehend ein Psychiater aufzusuchen und Hilfe einzuholen.
Mentale (=geistige) Behinderungen sind angeboren oder Folge von Erkrankungen oder Unfällen. Behinderungsbedingte Beeinträchtigungen beim Leben und Wohnen, bei der Ausbildung und im Beruf können durch viele Hilfestellungen im Alltag gemildert werden.
Die Stadt Gelsenkirchen hat ein gut ausgebautes differenziertes Netz an Beratungsstellen aufgebaut. Hier erhalten Menschen mit psychischen Störungen und/oder mentalen Behinderungen sowie deren Familien und Freunde Beratung und weitergehende Hilfen.
Erste Anlaufstelle für betroffene Menschen und deren Angehörige ist der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Gelsenkirchen. Hier arbeiten Fachkräfte aus den Bereichen Medizin, Sozialwissenschaften, Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Krankenpflege.
Der Sozialpsychiatrische Dienst bietet betroffenen erwachsenen Menschen Hilfen zur Selbsthilfe sowie zum Führen eines selbständigen Lebens im Sinne einer gelungenen Inklusion. Er hilft, die Beeinträchtigungen und Gesundheitsschäden zu mildern, die Krankheit bzw. Behinderung bedingen.