Künstliche Intelligenz, kurz KI, wird bereits jetzt in zahlreichen Bereichen der Gesellschaft eingesetzt und kann vielfältige Prozesse sinnvoll unterstützen. Im Bereich von Industrieproduktion und Forschungsvorhaben sind die Themen KI und Big Data Management, also die Organisation und Verwaltung von großen Datenmengen, längst gesetzt. Auch im kommunalen Kontext sind die Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz von KI vielfältig. Um das Potenzial zu identifizieren und einschätzen zu können, soll in Gelsenkirchen ein Anwendungszentrum für KI für kommunale Lösungen entstehen.
So vielseitig die Anwendungsgebiete sind, so unterschiedlich sind auch die Definitionen von Künstlicher Intelligenz. Im Wesentlichen ist die Künstliche Intelligenz ein Teilgebiet der Informatik, das versucht menschliches Denken und Handeln auf den Computer zu übertragen und ihm somit eine Art Intelligenz zu verleihen. Im Zusammenhang mit KI hört man auch oft vom sogenannten Machine Learning, das häufig synonym verwendet wird. Dabei handelt es sich um ein Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, bei dem es dem Computer mithilfe von Algorithmen ermöglicht wird, Muster und Gesetzmäßigkeiten in Daten zu erkennen und von diesen auf andere noch unbekannte Daten zu schließen. Mit Machine Learning können auf diese Weise Vorhersagen getroffen werden.
Die potenziellen Anwendungsgebiete von KI in Kommunen sind vielfältig. Sie reichen vom smarten Posteingang, der Papierpost automatisch einscannt und den Zuständigen zugeordnet wird, über die semantische Spracherkennung, die geschriebenen Text erkennt, interpretiert und in Form von Chatbots oder Sprachassistenten einen neuen Bürgerservice bietet, bis hin zur KI-gesteuerten Optimierung von Verwaltungsprozessen. Künstliche Intelligenz hat demnach nicht nur das Potenzial, innovative Neuerungen einzuführen, sondern auch, bereits bestehende Routinetätigkeiten zu automatisieren und zu optimieren.
Der Aufbau des URBAN.KI dient unter anderem auch der Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Gelsenkirchen als bundesweites Kompetenzzentrum im Bereich kommunaler & urbaner Lösungen. Das Zentrum soll zudem die Zusammenarbeit zwischen Kommune und anderen Einrichtungen stärken und gemeinsam mit dem Open Innovation Lab langfristig einen Nukleus für die Herausbildung eines Wissenschafts- und Transfer-Ökosystems bilden.
Das Projekt URBAN.KI hat ein Gesamtvolumen von rund 5 Mio. Euro und wird in Höhe von 90 Prozent im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert. Das Projekt läuft bis 2025.