19. Juni 2024, 10:02 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Im Juni zeigt das Kommunale Kino in seiner Hauptreihe „Gegen das Vergessen“ vier Filme, die auf ganz unterschiedliche Weise ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte behandeln. Das Oscar-prämierte, britische Drama „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer läuft am Sonntag, 23. Juni, und am Montag, 24. Juni – ein einzigartiger Film aus privater Täterperspektive und als solcher ein unaufdringlich eindringliches Mahnmal gegen das Vergessen. Am Dienstag, 25. Juni, zeigt das Koki zwei Tage nach dem letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft in der Filmreihe Fußballfieber die deutsch-österreichische Mockumentary „Diamante – Fußballgott“ von Georg Nonnenmacher: die fiktive Geschichte eines bewegten Fußballer-Lebens, die klug mit Interviews realer Fußball- und Sportlegenden wie Gerhart Baum, Reiner Calmund oder Toni Polster verwoben ist. Die Vorstellungen laufen Sonntag um 12:45 Uhr, Montag und Dienstag um 17:30 und 20 Uhr. Die Filmreihe Fußballfieber ist Teil des EURO 2024 Festivals.
The Zone of Interest
Rudolf Höß (Christian Friedel), der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, lebt zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig (Sandra Hüller) und den fünf gemeinsamen Kindern auf einem Grundstück, das direkt an das KZ angrenzt. Als er versetzt werden soll, droht die dort geschaffene Familienidylle zu zerbrechen. Rudolf verschweigt zunächst seine Abkommandierung, doch dann erfährt Hedwig davon und weigert sich beharrlich, ihr geliebtes Zuhause zu verlassen. Der absurde Traum von einer Familienidylle direkt neben dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, nüchtern eingefangen in brillant komponierten, kühlen Farbtableaus, die distanziert das bürgerliche Alltagsleben vor der Grenze zum Grauen zeigen. – FSK ab 12 Jahren.
Diamante – Fußballgott
Rudi Varda galt Mitte der 1970er-Jahre als Ausnahmetalent im deutschen Fußball, kam jedoch nie über den Status eines Zweitligaspielers hinaus und verschwand 1982 nach zahlreichen Eskapaden von der Bildfläche. Nun hat Vardas Bruder Ferdi, Platzwart in Rübenach bei Koblenz, Hinweise erhalten, dass Rudi in Brasilien unter dem Spitznamen „Diamante“ die Fans begeisterte und dort bis heute als „Magico“ verehrt wird. Eine fußballerische Sensation und eine persönliche Wende. Jahrzehnte nachdem sich die Brüder entzweit hatten, ist Ferdi nun gewillt, Rudis Odyssee vom Rübenacher Ascheplatz ins Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro nachzuvollziehen – und seinen Bruder wiederzufinden. – FSK ohne Angabe.
Die Vorstellungen finden in der Schauburg, Horster Straße 6 statt. Der Eintritt kostet 6 Euro für eine Vorstellung bzw. 54 Euro für die 10-er Karte. Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Inhaberinnen und Inhaber des GE-Passes erhalten Ermäßigungen.
Weitere Informationen zum Kommunalen Kino in Gelsenkirchen unter www.gelsenkirchen.de/koki