11. August 2022, 15:08 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Über 800 Menschen haben derzeit eine Beschäftigung im sogenannten Sozialen Arbeitsmarkt in den unterschiedlichsten Arbeitsgebieten. Über 220 zuvor lange Zeit arbeitslose Menschen fanden dabei eine sinnvolle Beschäftigung in Projekten der Stadt Gelsenkirchen oder bei Projektpartnern der Stadt. Möglich machen es die Regelungen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt des Paragrafen 16i im Sozialgesetzbuch II.
Gelsenkirchens Sozialdezernentin Andrea bewertet den Sozialen Arbeitsmarkt positiv: „Allein bei der Stadt oder bei städtischen Projektpartnern sind aktuell fast 170 Menschen tätig und leisten für die Stadtgesellschaft eine wertvolle Arbeit, die Respekt und Anerkennung verdient.“ Die Menschen, die diese Arbeit leisten, hatten und haben es aus ganz unterschiedlichen Gründen schwer, im sogenannten Ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Der Soziale Arbeitsmarkt ermöglicht es diesen Menschen, eine geregelte und sinnvolle Beschäftigung zu bekommen“, so Andrea Henze. Und er kann auch immer wieder Wege in den ersten Arbeitsmarkt aufzeigen – in einem Fall sogar bei der Stadtverwaltung selbst. „Damit sind wir eine der wenigen Kommunen, die selbst auch Kräfte aus dem Sozialen Arbeitsmarkt fest einstellen“, so die Sozialdezernentin.
Tätig sind die über den Sozialen Arbeitsmarkt beschäftigten Menschen im QuartiersService, dem Parkservice, dem Sportplatzservice, dem Fahrgastbegleitservice, zur Unterstützung an den Offenen Ganztagsschulen (OGS) und bei der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen.
„Allesamt Tätigkeiten, die zum Nutzen der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger sind. So trägt zum Beispiel der Parkservice mit seinen 60 Beschäftigten zur Grünflächenpflege oder auch zum Wegebau bei. Der Sportplatzservice beschäftigt zwölf Sportplatzmeisterinnen und -meister, die zur Ordnung und Sauberkeit auf den Sportstätten beitragen. Bei der Verbesserung der Sicherheit und Ordnung in der Stadt helfen die rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Quartiersservice zum Beispiel in Kooperation mit dem kommunalen Ordnungsdienst“, listet Sozialdezernentin Henze ein paar Beispiele auf.
Weitere Arbeitsgebiete sind die Ehrenamtsagentur, die von zwei Kräften unterstützt wird, der OGS-Service, der die Fachkräfte der OGS bei der Betreuung der Kinder entlastet und der Fahrgastbegleitservice bei der Verkehrsgesellschaft BOGESTRA. Älteren Menschen oder Menschen mit Behinderungen hilft der Fahrgastbegleitservice beim Ein- und Ausstiegen und erleichtert ihnen so die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs.
Viele Jahre hat es gedauert, um endlich einen Sozialen Arbeitsmarkt aufzubauen, der Menschen, die lange arbeitslos waren, die Möglichkeit zu einer sinnvollen Beschäftigung gibt. Vor vier Jahren wendeten sich Kirchen, Parteien, der Deutsche Gewerkschaftsbund und Wohlfahrtsverbände an die Bundesregierung und die Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Gelsenkirchener Appell und forderten die Einrichtung eines sozialen Arbeitsmarktes.
„Wie beim Sozialen Arbeitsmarkt in Arbeit statt in Arbeitslosigkeit zu investieren, das ist sehr sinnvoll, wie die Gelsenkirchener Beispiele zeigen“, resümiert Gelsenkirchens Sozialdezernentin Andrea Henze und setzt auf eine Fortführung des Sozialen Arbeitsmarktes: Nicht zuletzt auch deshalb, weil 33 % der zuvor im Sozialen Arbeitsmarkt Beschäftigten den Sprung in den Ersten Arbeitsmarkt geschafft haben.