24. Oktober 2023, 15:09 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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(Vor-)Lesen braucht mehr Raum in unserer Gesellschaft, an den Schulen und in den Kitas, dass haben zuletzt auch verschiedene Studien gezeigt. Dafür setzen sich die Nominierten des Deutschen Lesepreisen 2024 in besonderem Maße ein. Insgesamt 50 Projekte und Personen aus ganz Deutschland sind aus 419 Bewerbungen in fünf Kategorien ausgewählt worden, darunter die Städtische Tageseinrichtung für Kinder und Familienzentrum Plutostraße 64. Sie wurde in der Kategorie „Herausragende Sprach- und Leseförderung in Kitas“ nominiert. Der Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung und wird bereits zum 11. Mal verliehen.
Das Projekt des Familienzentrums Plutostraße zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit mit den Familien aus. Diese werden bei den jeweiligen Aktivitäten eingebunden und so motiviert vorzulesen, auch in ihrer Muttersprache. Verschiedene Kooperationspartner des Familienzentrums unterstützen das Familienzentrum bei Projekten und Angeboten wie etwa dem Sprachcafé für Eltern. So werden die Familien in die Förderung ihrer Kinder miteinbezogen.
Obwohl viele Kinder privat keinen oder nur einen geringen Zugang zu Büchern und zum Lesen haben, gelingt es dem Team der Kita Plutostraße, die Kinder für Bücher und Geschichten zu begeistern. So verfügt jede der vier Gruppen über eine gemütliche Leseecke mit einer wechselnden Auswahl an Büchern. Diese sind für alle Kinder frei zugänglich und werden täglich auch im Freispiel genutzt.
Im großen Eingangsbereich befindet sich „Mollis Medienecke“. Kinder und ihre Eltern können hier Bücher und Spiele für zu Hause ausleihen. Jedes Projekt und jedes Thema wird durch das Lesen von Büchern unterstützt. Neben Büchern werden auch gerne das Kamishibai (Erzähltheater) und das Bilderbuchkino benutzt. Einmal im Monat genießen Kinder und Eltern gemeinsam in der Abholphase ein Bilderbuchkino. Zusätzlich werden eine feste Hörstation und mobile Toniboxen für Hörgeschichten angeboten.
Diese große Vielfalt an Materialien unterstützt die Sprachentwicklung, den Umgang mit Buchstaben und Schrift spielerisch. Ebenso werden die vielfältigen Sprachen der Familien durch mehrsprachige Bücher oder Leseaktionen am Tag der Muttersprache aufgegriffen und dadurch wertgeschätzt.
Um das Ausleihen von Büchern und Spielen nach der Pandemie erneut zu beleben, hat „Willi der Bücherwurm“ in diesem Kitajahr alle Kinder zu einer "Reise durch die Welt der Bücher" eingeladen. Die Kinder erhalten einen Reisepass von Willi und sammeln das Kitajahr über Reisestempel. Die Stempel gibt es etwa für neue Bücher, die gelesen wurden, für ausgeliehene Bücher und Spiele aus der Medienecke, den Besuch des Bilderbuchkinos, selbst ausgedachte Geschichten, Eltern-Kind-Nachmittage und auch für reine Elternveranstaltungen wie das Sprachcafé. Alle Kinder, die eine gewisse Anzahl an Reisestempeln gesammelt haben, erhalten zum Ende eine Überraschung.
Dadurch gelingt die Zusammenarbeit mit den Familien. Kinder fordern von ihren Eltern das Ausleihen von Büchern und den Besuch des Bilderbuchkinos. Darüber hinaus sind die Bilderbücher ein sehr gutes Instrument, auch die nicht deutschsprachigen Kinder zu erreichen und ihre Deutschkenntnisse stetig zu erweitern. Seit 25 Jahren ist Lese- und Sprachförderung ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Die stetige Weiterentwicklung und Anpassung an die Bedürfnisse der Kinder und Familien ist Voraussetzung für gelingende Förderung. Mit einfachen Mitteln werden Familien und Kinder in schwierigen Lebenssituationen erreicht und tragen so zur Verbesserung ihre Chancen für den weiteren Bildungsweg bei.
Der mit insgesamt 25.000 € dotierte Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung und wird 2024 zum 11. Mal verliehen. In Zentrum stehen diejenigen, die oftmals im Hintergrund dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche echte Zukunftschancen erhalten. Denn nur wer lesen kann, hat die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Lesepreises 2024 werden im Rahmen der Preisverleihung am 27. Februar 2024 im Humboldt-Carré in Berlin ausgezeichnet. Zusätzlich verleiht die Commerzbank-Stiftung den Sonderpreis für prominentes Engagement an eine Person des öffentlichen Lebens. Der Preis wird unterstützt von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sowie den weiteren Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, FRÖBEL e.V. und PwC-Stiftung.