10. Juni 2024, 18:12 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Das Interventionsteam EU-Ost der Stadt Gelsenkirchen hat mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), des Verkehrsüberwachungsdienstes (VÜD), der Wohnungsaufsicht und der Bauordnung gemeinsam mit dem Jobcenter am Donnerstag, 6. Juni 2024, sechs Häuser in vier Stadtteilen kontrolliert.
Bei einem Haus in der der Wanner Straße handelte es sich um eine entkernte Bauruine. Insgesamt wurden sechs Personen mit dazugehörigen Gewerbemeldungen vom Amtswegen abgemeldet. Da Umbauten ohne vorherige Baugenehmigung erfolgten und mit dem massiven Eingriff in die Statik Zweifel an der Standfestigkeit bestehen, wurde ein sofortiger Baustopp angeordnet. Hinter dem Gebäude befinden sich sieben illegale Garagen. Die Bauordnung wird für alle Garagen einen Rückbau anordnen.
In der Magdalenenstraße wurden drei Häuser kontrolliert. Ein Bewohner, der Leistungen bezieht betreibt dort ein Gewerbe für KFZ-Mechatronik, gab allerdings an, damit keine Einkünfte erzielen zu können. Angesichts der Betriebsgröße werden die beim Jobcenter gemachten Angaben angezweifelt.
Eine Wohnung verfügte über eine äußerst gehobene Ausstattung. Im Hobbykeller waren ein hochwertiger Whirlpool sowie ein Bar-Tresen und zwei voll ausgestattete Fitnessräume vorhanden. Im Garten war ein Motorsportboot abgestellt.
Da bauliche Änderungen ohne Genehmigung vorgenommen wurden, wird die Bauordnung zwei Nutzungsuntersagungen einleiten. Im Hinterhofs wurden mehrere Schwarzbauten des Eigentümers entdeckt.
In einem anderen Haus in der Magdalenenstraße wurde von Schimmelpilzbildung und Feuchtigkeitsschäden berichtet. An den Wänden beider Wohnungen wurden durch die Wohnungsaufsicht Feuchtigkeitswerte von bis zu 99,9 Prozent gemessen. Der Eigentümer wird zur Mängelbeseitigung aufgefordert.
In einem Haus der Lothringer Straße hat eine Familie deutliche Zweifel an ihrem tatsächlichen Aufenthalt in Gelsenkirchen aufkommen lassen aber dennoch Leistungsansprüche geltend gemacht. Aufgrund nachweislicher Abwesenheit wurde die Familie im Zuge einer zurückliegenden Objektkontrolle daher von Amts wegen abgemeldet.
Auch in einem Haus an der Kurt-Schumacher-Straße ergab sich der Verdacht eines Leistungsmissbrauchs. Im 2. Obergeschoss war ein Kleinkind zu hören, welches durch die verschlossene Wohnungstür erklärte, die Eltern hätten es in der Wohnung allein zurückgelassen. Durch die Einsatzleitung wurde das Jugendamt verständigt.
Bei einer Mieterin konnten gleich zwei Fälle von Sozialleistungsmissbrauch aufgedeckt werden.
Durch den Verkehrsüberwachungsdienst wurden im unmittelbaren Umfeld der überprüften Objekte insgesamt 27 Verkehrsverwarnungen ausgesprochen und fünf Abschleppmaßnahmen wegen Verkehrsbehinderung durchgeführt. Der KOD führte eine weitere Abschleppmaßnahme bei einem Schrottfahrzeug durch.