Kino, 10. November 2015, 19:00 Uhr, bluebox
Die Filme dieses Tages zeigen historisches Material zu zwei entscheidenden Entwicklungsphasen der Stadt Gelsenkirchen
Ruhrgebiet - Notgebiet !
Von Alfred Ledermann, Schweiz 1947, 25 Min., s/w, stumm mit Zwischentiteln
Am Pfingstsonntag 1946 erreicht ein Güterzug den Bahnhof der zerstörten Industriestadt Gelsenkirchen. Er ist sieben Tage zuvor, beladen mit Hilfsgütern und zerlegbaren Holzhütten, in der Schweiz gestartet. Die mitgereisten Helfer des in Basel ansässigen Hilfswerks „Schweizer Spende“ wollen die Not der Zivilbevölkerung, vor allem der Kinder, in den zerbombten Städten des Ruhrgebiets lindern. Auf einem Fußballplatz in Gelsenkirchen-Rotthausen entsteht eine schmucke Siedlung aus hölzernen Baracken, das „Schweizer Dorf“. Leiter der Hilfsaktion und des Dorfes ist der erst 27jährige Baseler Jurist Dr. Alfred Ledermann. Obwohl die Arbeit in seiner Heimat nicht unumstritten ist, gelingt es ihm dennoch, 20.000 Kindern täglich eine warme Mahlzeit zu geben.
Diese Produktion ist eine der ganz wenigen Filmdokumente über die Not der unmittelbaren Nachkriegszeit und die segensreichen Hilfsaktionen von karitativen Organisationen verschiedener Länder in der ehemaligen Waffenschmiede des Reiches.
Der Untergang der Graf Bismarck.
Reportage einer Zechenschließung
Von Wilhelm Bittorf, BR Deutschland 1967 (Süddeutscher Rundfunk), 44 Min., s/w
„Der Untergang der Graf Bismarck“ schildert die letzten Arbeitstage und die Schließung der Gelsenkirchener Großzeche „Graf Bismarck“ aus der Sicht derer, die davon unmittelbar betroffen waren, aus der Sicht der plötzlich mit Arbeitslosigkeit konfrontierten Bergleute. Die Reportage lässt miterleben, „wie eine Gruppe von Kumpeln, die seit vielen Jahren auf „Bismarck“ zusammengearbeitet hat, den Verlust ihres Arbeitsplatzes erlebt: die letzte Schicht, den Abschied von ihren Kameraden, den Gang zum Arbeitsamt, die Suche nach einem neuen Job, den Sturz vertrauter Verhältnisse und wirtschaftliches Schicksal (...)“. (aus dem Pressetext Deutsches Fernsehen 11/67) Erwin Wisocki („Eppi“), Max Brosta, Erich Wierzoch und der Steiger Herbertz stehen so für hunderte ihrer Kollegen.
Dieser Termin ist kostenfrei.