Im Vergleich zu anderen Kontinenten haben wir nur eine relativ geringe Auswahl von heimischen Gehölzen. Durch die Eiszeiten und die in Ost-West-Richtung verlaufenden Alpen sind viele in Urzeiten bei uns vorhandene Pflanzenarten ausgestorben. Beachtet man noch die örtlichen Gegebenheiten, so ist die Auswahl noch geringer.
Für Rekultivierungen, Renaturierungen oder Gartengestaltungen werden jedes Jahr Millionen von Gräsern, Kräutern und Gehölzen gesät und gepflanzt. Das Pflanzgut stammt in vielen Fällen nicht aus der Region, in der es ausgebracht wird. Durch das Vermischen von Pflanzen mit unterschiedlicher Herkunft gehen geographisch bedingte Unterschiede verloren – Formenreichtum und genetische Anpassungen an bestimmte Areale und Standortbedingungen werden nivelliert.
Zieht man Pflanzen aus dem Samen wild wachsender Stammpflanzen, die sich nachweislich ohne menschliche Hilfe in der freien Landschaft angesiedelt haben, so bezeichnet man diese als standortheimisch (=autochthon). Sie sind genetisch standortangepasst hinsichtlich der Boden- und Klimaverhältnisse. Diese Pflanzen bedingen gute Anwachsergebnisse und dadurch geringe Pflegekosten. Durch die Vermehrung aus Saatgut treten bei standortheimischen Gehölzen zahlreiche verschiedene Typen auf, welches die biologische Vielfalt (Biodiversität) erhält und fördert.
Aus naturschutzfachlicher Sicht sind deshalb bei allen Bepflanzungs- und Begrünungsmaßnahmen in der freien Landschaft und möglichst auch im besiedelten Bereich (Ortsrandeingrünung, Begrünung von Gewerbeflächen, naturnah angelegte Hausgärten) standortheimische Pflanzen zu verwenden.
Bei der Ausführung von Ausgleichsmaßnahmen in Gelsenkirchen sind die aufgelisteten standortheimischen Gehölze, Bäume und Sträucher der unten angeführten Liste (Pdf-Dokument zum Download) zu verwenden