Die Urkunde zur Grundsteinlegung schildert den Theaterbau und die dahinterstehenden Beweggründe in "Gelsenkirchener Blätter", Ausgabe 13/1956:
"Im letzten Jahr des zweiten Weltkriegs, am 6. November 1944, fiel die Gelsenkirchener Stadthalle, die als Haus des Gelsenkirchener Stadttheaters diente, den Bomben zum Opfer.
Nach dem Krieg ging die Stadt zunächst an den Wiederaufbau der Wohnungen. Die Verkehrslage der zerstörten Stadthalle, die durch den Anbau eines modernen Bühnenhauses zu einem Theater hergerichtet war, schloß den Wiederaufbau dieses Gebäudes aus. Im Zuge der Stadtplanung wurde der Platz am Alten Markt als günstigerer Ort für den Neubau der Städtischen Bühnen ausgewählt. Allen Bedenken und Einwendungen zum Trotz hat der Rat der Stadt einmütig den Bau eines würdigen Theaters für notwendig befunden. Nach sorgfältiger Prüfung verschiedener Entwürfe wurden am 24. Januar 1955 die Architekten Dipl.-Ing. Deilmann, von Hausen Rave und Ruhnau aus Münster beauftragt, dieses Haus zu bauen, dessen Grundstein heute gelegt wird.
Dieser stolze Neubau möge der schwer schaffenden Bevölkerung der Industriestadt Gelsenkirchen eine Stätte der Begegnung sein!. Als Bauwerk möge das neue Haus ein Zeichen unbeugsamen Lebens- und Kulturwillens der Stadt sein!
Möge Gott das Werk segnen und unsere Stadt beschützen!
Gelsenkirchen, den 22. Juni 1956, als Theodor Heuss Präsident und Konrad Adenauer Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Fritz Steinhoff Ministerpräsident und Paul Luchtenberg Kulturminister von Nordrhein-Westfalen waren.
Geritzmann, Oberbürgermeister
Hülsmann, Oberstadtdirektor"