29. November 2024, 14:43 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Mindestens eine Million Menschen wurden von Nationalsozialisten im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Juristisch aufgearbeitet wurden die Verbrechen erstmals im ersten Frankfurter Auschwitzprozess in den Jahren 1963 bis 1965. Rund 60 Jahre danach widmete sich eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Stadtgeschichte, des Amtsgerichts Gelsenkirchen und des triastheaters. diesem Prozess, der Geschichte schrieb und zu einem Bewusstseinswandel in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland beitrug.
„Auschwitz vor Gericht - 60 Jahre erster Frankfurter Auschwitzprozess (1963-1965)“, so der Titel der Veranstaltungsreihe, die den Auschwitz-Prozess seit September mit Vorträgen, einer Ausstellung, einem Theaterstück, Konzert und Lesung sowie einem Film in Gelsenkirchen in den Mittelpunkt stellte. Nun wird die Reihe offiziell beendet – mit einem Vortrag, bei dem Oberstaatsanwalt Andreas Brendel von der Staatsanwaltschaft Dortmund (Justiz Nordrhein-Westfalen) „Die Zentralstelle im Lande Nordrhein-Westfalen für die Bearbeitung Nationalsozialistischer Massenverbrechen“ am
Mittwoch, 4. Dezember,
um 18 Uhr
im Justizzentrum Gelsenkirchen,
2. Obergeschoss, Raum 212, an der
Bochumer Str. 79 in
45886 Gelsenkirchen
vorstellt. Im Anschluss an den Vortrag laden das Institut für Stadtgeschichte, das Amtsgericht Gelsenkirchen und das triastheater. zu einem gemeinsamen Ausklang bei einem Stehimbiss ein.
Zum Hintergrund: Seit 1961 besteht bei der Staatsanwaltschaft Dortmund die Zentralstelle im Land Nordrhein-Westfalen für die Bearbeitung Nationalsozialistischer Massenverbrechen. Mit der Einrichtung dieser Schwerpunktstaatsanwaltschaft und einer weiteren in Köln begann die systematische Strafverfolgung von NS-Verbrechen in Nordrhein-Westfalen – das Bundesland nahm damit eine Vorreiterrolle ein. Bis heute gab es rund 1.500 Ermittlungsverfahren gegen mehrere zehntausend Personen – angeklagt wurde aber nur ein Bruchteil. Oberstaatsanwalt Andreas Brendel ist Leiter der Zentralstelle. Er berichtet aus der jahrzehntelangen Praxis dieser Behörde, deren Aufgaben weiter fortbestehen.
Die Ausstellung „Justiz und Nationalsozialismus“ kann noch bis Ende Januar 2025 im Justizzentrum Gelsenkirchen an der Bochumer Str. 79 besichtigt werden, jeweils montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.