Was passiert bei sexualisierter Gewalt?
Unter sexualisierter Gewalt wird jegliche Form von Gewalt verstanden, die sich in sexuellen Übergriffen ausdrückt. Hierbei dienen die sexuellen Handlungen als Mittel zur Ausübung von Macht und Gewalt. Sexualisierte Gewalt wird nicht nur in Form von Vergewaltigungen ausgeübt. Sie äußert sich auch durch sexuelle Belästigung, zum Beispiel in Form von:
- sexuellen Anspielungen, obszönen Worten oder Gesten
- aufdringlichen und unangenehmen Blicke
- Briefen oder elektronischen Nachrichten mit sexuellem Inhalt
- dem unerwünschten Zeigen oder Zusenden von Bildern oder Videos mit pornografischem Inhalt
- sexualisierten Berührungen
In einigen Fällen werden K.O.-Tropfen genutzt, um sexualisierte Gewalt auszuüben.
Wo passiert es und wer übt sexualisierte Gewalt aus?
Anders als oft gedacht finden zwei Drittel aller Vergewaltigungen zuhause, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz statt. In den meisten Fällen kennen die Opfer die Täter bzw. Täterinnen. Dass sexualisierte Gewalt aufgrund einer psychischen Erkrankung ausgeübt wird, ist selten. Fast immer sind die Handlungen geplant und die Täter bzw. Täterinnen sind sich darüber bewusst, was sie tun.
Wer ist besonders gefährdet?
Ob eine Person Opfer sexualisierter Gewalt wird, ist unabhängig von Alter, Attraktivität, Nationalität oder Religion. Frauen und Mädchen sind am häufigsten die Opfer sexualisierter Gewalt. Sexualisierte Gewalt findet oft in Abhängigkeitsverhältnissen statt, weshalb Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigung oder Behinderung besonders gefährdet sind. Jedoch kann sexualisierte Gewalt jede und jeden treffen.