31. Oktober 2024, 14:47 Uhr | Demokratische Initiative Gelsenkirchen
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Die Demokratische Initiative ruft alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf, mit ihrer Teilnahme an Schweigezug und Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome in der sogenannten Reichskristallnacht Stellung zu beziehen für Respekt, Toleranz und Zivilcourage - gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit.
Treffpunkt ist am Samstag, 9. November, um 17:45 Uhr der Bahnhofsvorplatz in Gelsenkirchen, dort beginnt um 18 Uhr der Schweigezug zur Neuen Synagoge in der Georgstraße 2.
Da vor 60 Jahren der Jugendverband SJD – Die Falken erstmals eine Demonstration zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 organisiert hatte, folgt der diesjährige Schweigemarsch dem damaligen Weg über die Bahnhofstraße und Arminstraße bis zur Georgstraße 2. Dort stand die Synagoge bis zu ihrer Zerstörung. „Das erste jüdische Gotteshaus wurde 1938 in einer der finstersten Nächte der deutschen Geschichte zum Raub der Flammen, nachdem es von Bürgern unserer Stadt in Brand gesteckt worden war. Auf der Bahnhofstraße und ihren Nebenstraßen wurden die Geschäfte, Praxen, Kanzleien und Wohnungen jüdischer Familien zerschlagen und geplündert. Jüdische Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener wurden von ihren Nachbarn misshandelt und gedemütigt. Für ihre Schandtaten wurden die Täter niemals bestraft“, erinnert die Demokratische Initiative in ihrem Aufruf an die Novemberpogrome.
Jahr 2007 wurde die Neue Synagoge in der Georgstraße 2 feierlich eröffnet. Auf dem Platz vor der Neuen Synagoge begrüßt um 18:20 Uhr Slava Pasku, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeine Gelsenkirchen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Kundgebung. Danach folgt das Kaddisch (Gebet der Trauernden; die männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.)
Anschließend spricht Eva Klaka, Vorsitzende SJD – Die Falken Unterbezirk Gelsenkirchen, und blickt auf 60 Jahre des Gedenkens zurück. Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und Schirmherrin der Demokratischen Initiative schließt sich mit einer Gedenkrede an.
Seit 1964 erinnern die Menschen in Gelsenkirchen jedes Jahr am 9. November an die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung in der NS-Zeit. Nach 1933 wurden in Deutschland Jüdinnen und Juden durch zahlreiche antisemitische Maßnahmen an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die Novemberpogrome des Jahres 1938 waren ein brutaler Höhepunkt dieser andauernden Diskriminierung und ein Schlüsselereignis der Verbrechensgeschichte des „Dritten Reiches“.
Mit dem gemeinsamen Gedenken möchte die Demokratische Initiative bekunden, dass die Menschen in Gelsenkirchen die nationalsozialistischen Verbrechen nicht vergessen haben und nicht vergessen werden und ruft dazu auf, zahlreich an Kundgebung und Schweigezug teilzunehmen.