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Sie sollten immer genügend Essen und Trinken für 10 Tage im Haus haben.

Besonders wichtig ist es, genügend Flüssigkeit als Vorrat zu haben. Menschen können bis zu drei Wochen ohne Nahrung überleben, ohne Flüssigkeit dagegen nur vier Tage. Rechnen Sie dabei bitte 2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag ein. Für einen Einpersonenhaushalt bedeutet das also, dass Sie 20 Liter Flüssigkeit als Vorrat haben sollten, bei zwei Personen bereits 40 Liter, für eine vierköpfige Familie 80 Liter usw. In den 2 Litern, ist bereits ein Anteil zum Kochen (0,5 Liter) enthalten. Das heißt pro Tag sollte mindestens ein halber Liter des Flüssigkeitsvorrats aus stillem (Mineral-)Wasser bestehen.

Um im Ernstfall nicht hungern zu müssen, vergessen Sie aber auch nicht einen Lebensmittelvorrat. Dabei können Sie von 2.200 kcal pro Person und Tag ausgehen. Achten Sie dabei auf eine ausgewogene Mischung von Lebensmitteln.

• Denken Sie daran, neben anderen Getränken mindestens einen halben Liter Wasser pro Person und Tag zum Kochen zur Verfügung zu haben.
• Achten Sie bei der Zusammenstellung Ihres Lebensmittelvorrats auf eine ausgewogene Mischung. Dazu können Sie sich an den Beispieltabellen (auch vegetarisch) auf dem Ernährungsvorsorge-Portal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) orientieren. Dort finden Sie auch einen Vorratskalkulator, mit dem Sie den Bedarf für sich und Ihre Familie bequem berechnen können. Bitte nutzen Sie nur Lebensmittel und Getränke für Ihren Vorrat, die sie auch mögen und vertragen. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. Im Idealfall sollte ihr Vorrat in Ihren Alltag integriert sein und so automatisch verbraucht und bei jedem Einkauf erneuert werden. Denken Sie daran, die älteren Lebensmittel zuerst aufzubrauchen.
• Vergessen Sie nicht Ihr Haustier, sondern achten Sie darauf, auch für ihr Tier ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, bevorratet zu haben.
• Sie müssen Ihren Vorrat selbstverständlich nicht mit einem einzigen Einkauf aufbauen, sondern können ihn auf mehrere Einkäufe verteilen.
• Achten Sie bitte auch auf die korrekte Lagerung Ihrer Lebensmittel: kühl, trocken, dunkel und luftdicht verpackt.

• Sollten Sie einen Kamin oder Ofen haben, legen Sie einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz an.
• Wenn Sie für ein warmes Zuhause komplett von Ihrer Heizung abhängig sind, prüfen Sie, ob die Installation einer alternativen Heizquelle bei Ihnen möglich ist. Lassen Sie sich dazu von Fachleuten beraten. Achten Sie bitte immer auch auf eventuell notwendige Sicherheitsmaßnahmen.
• Wenn Sie im Winter einmal nicht heizen können, halten Sie sich mit warmer Kleidung und Decken warm und halten Sie sich möglichst in nur einem Raum bei geschlossenen Türen und Fenstern auf. Sie sollten dennoch regelmäßig lüften und den Sauerstoffgehalt wieder normalisieren, insbesondere wenn Sie Kerzen anzünden.

Halten Sie am besten verschiedene Lichtquellen vorrätig:

• Taschenlampe: batteriebetrieben (mit Ersatzbatterien), solarbetrieben, Kurbeltaschenlampe oder LED-Leuchten - "Ersatzbirnen" nicht vergessen oder mehrere Geräte als Ersatz für Defekte vorhalten
• Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge
• Camping- oder Outdoor-Lampen: batteriebetrieben (mit Ersatzbatterien), LED-Leuchten oder Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten)

• Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher zubereiten (z.B. gasbetrieben)
• Wenn Sie einen Garten oder Balkon haben, können Sie auch einen Grill verwenden (bitte nicht im Haus, hier besteht Lebensgefahr)
• Denken Sie bei Ihrem Lebensmittelvorrat an haltbare Lebensmittel, die kalt verzehrt werden können.

• Achten Sie darauf, dass die Akkus an Ihren Laptops, Mobiltelefonen, Telefonen etc. geladen sind oder halten Sie geladene Ersatzakkus bereit.
• Halten Sie auch Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks vor.
• Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio bereit, damit Sie bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen können.

• Legen Sie sich handschriftlich oder elektronisch ein Adress- und Telefonverzeichnis an, das Sie regelmäßig aktualisieren und ausdrucken. Es sollte folgende Kontakt- und Adressdaten enthalten:

  • Nahe Familienangehörige, wichtige Freunde und Bekannte
  • Örtliche Notfall-Kontakte (Hausarzt, Pflegedienst, ärztlicher Bereitschaftsdienst, Krankenhaus, Rettungswache, Polizeistation, nächste Feuerwache, Apotheken-Notdienst etc.)
  • Dienstleister und Versorger (Stromanbieter, Stadtwerke, Telefongesellschaft etc.)
  • Alle und alles, das sonst noch wichtig sein oder werden könnte

Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.

Einige Gegenstände benutzen Sie täglich und können Sie dementsprechend nicht in Ihrem Notfallrucksack lagern. Vergessen Sie sie daher im Notfall nicht:

• Personalausweis / Reisepass
• Bargeld, Geldkarten
• Gesundheitskarte der Krankenversicherung
• Impfpass
• Haustürschlüssel, ggf. Autoschlüssel
• Handy / Smartphone

Ein Notfallrucksack kann nicht nur hilfreich sein, wenn Sie Ihr Zuhause plötzlich innerhalb kürzester Zeit verlassen müssen, er bietet Ihnen auch die Möglichkeit bei einer ggf. notwendigen kurzfristigen alternativen Unterkunft, Ihren Aufbruch in Ruhe und gut vorbereitet antreten zu können.

Folgende Dinge sollten enthalten sein:

• Persönliche Medikamente
• Erste-Hilfe-Material
• Batteriebetriebenes Radio, Reservebatterien
• Dokumentenmappe (s.u.)
• Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung
• Wasserflasche
• Essgeschirr und -besteck
• Dosenöffner und Taschenmesser
• Taschenlampe, Reservebatterien
• Schlafsack oder Decke
• Kleidung für ein paar Tage, auch Wetterschutzbekleidung
• Kopfbedeckung
• Arbeitshandschuhe
• Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
• Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz
• Fotoapparat/Handy mit Fotofunktion
• Für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.

Stellen Sie eine Dokumentenmappe mit den wichtigsten Dokumenten zusammen.

Je nach Ihren Lebensumständen können dies z.B. folgende sein:

• Im Original
  • Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch
• Im Original oder als beglaubigte Kopie
  • Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen
  • Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
  • Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)
  • Verträge und Änderungsverträge, zum Beispiel auch Mietverträge, Leasingverträge etc.
  • Testament, Patientenverfügung und Vollmacht
• Als einfache Kopie
  • Personalausweis, Reisepass
  • Führerschein und Fahrzeugpapiere
  • Impfpass
  • Grundbuchauszüge
  • Sämtliche Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
  • Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
  • Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
  • Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen
  • Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen