Einsätze bei Großveranstaltungen zu planen und durchzuführen, ist wegen der Vielseitigkeit und dem Auftreten von unvorhersehbaren Ereignissen eine riesige Herausforderung für alle Beteiligten, insbesondere für die Sicherheitskräfte. Digitale Technologien und Lösungen können die damit zusammenhängenden Prozesse effizienter machen und eine schnelle Entscheidungsfindung unterstützen.
Das Projekt „DRAGON: Desaster-Reaktions-Automatisierung in Gelsenkirchen und Organisationsübergreifende Netzwerkkommunikation“ befasst sich mit der Erforschung eines ganzheitlichen digitalen Sicherheitskonzepts bei Großveranstaltungen im ARENA PARK. Dort befindet sich die international renommierte VELTINS-Arena, die gleichermaßen Platz für Spitzensport, geschäftiges Messe-Treiben und großes Entertainment bietet. Die High-Tech-Multifunktionsarena ist Spielstätte des FC Schalke 04 und war Spielort der Fußball-WM 2006 und des Champions League Finales 2003. Auch Spiele der EM 2024 werden hier ausgetragen. Mehr als drei Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr sprechen für sich.
Zentrales Ziel des Projekts ist es, Großveranstaltungen in Gelsenkirchen und in anderen Städten mithilfe der digitalen Möglichkeiten sicherer zu machen. Das erfordert eine sichere Kommunikation zwischen den Einsatzkräften vor Ort und ein zuverlässiges Sicherheitskonzept für große Menschenmassen, auch Crowd-Monitoring genannt. Das alles soll im ARENA PARK rund um die VELTINS-Arena mithilfe einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur sowie einer intelligenten KI-getriebenen Steuerung und Regulierung von Verkehrs- und Personenflüssen (Crowd-Management) erreicht werden.
Der Wettbewerb „SifoLIFE – Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Kommunen dabei, neue Sicherheitslösungen schneller in die Praxis zu bringen. Der Wettbewerb ist mehrstufig aufgebaut – in der aktuellen Konzeptphase des Wettbewerbs geht es für 14 Städte und Landkreise und deren Partnern darum, die Idee für eine Demonstration, d. h. eine Erprobung in der Praxis, wissenschaftlich fundiert auszuarbeiten und vorzubereiten. Kann sich das Gelsenkirchener Projekt DRAGON in dieser ersten Projektphase durchsetzen, besteht die Möglichkeit als eine von fünf ausgewählten Kommunen für die zweite Projektphase ausgewählt zu werden und das erarbeitete Konzept ab 2023 mithilfe einer weiteren Förderung über einen Zeitraum von vier Jahren in der Praxis umzusetzen.
Das Projekt DRAGON ist eine Kooperation der Stadt Gelsenkirchen, der Westfälischen Hochschule sowie diverser assoziierter Partner, wie der Polizei Gelsenkirchen, der Bundespolizei, dem FC Schalke 04, dem Schalker Fanclubverband, der BOGESTRA, der Stölting Servicegroup, der GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH und dem Deutschen Roten Kreuz. Die Konzeptphase des Projekts läuft von Juni 2021 bis November 2022 und wird mit rund 250.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.