04. November 2024, 14:31 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Im das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) mit fünf Millionen geförderte Projekt URBAN.KI wurden im Zuge der ersten Phase Kommunen dazu aufgerufen ihre KI-Ideen bei der KI-Initiative URBAN.KI einzureichen. Die eingegangen Ideen werden nun anhand der Kriterien Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Passfähigkeit, Partnerschaften, Strahlkraft und Relevanz ausgewertet. Anschließend erfolgt die Auswahl der besten Steckbriefe,die bis Ende 2025 umgesetzt werden sollen.
Die eingereichten Themen sind dabei vielfältig: Von KI-gestützter Stadtplanung über automatisierte Dokumentenanalyse bis hin zu Lösungen für den Wissenstransfer zwischen Mitarbeitenden. Die Projekte versprechen intelligente Lösungen, um die Effizienz und Nachhaltigkeit kommunaler Aufgaben zu steigern. Ziel ist es, smarte Lösungen für kommunale Herausforderungen wie Verkehrsmanagement, Umweltschutz und Stadtentwicklung zu etablieren. Alle deutschen Kommunen und Landkreise sollen von den Ergebnissen und Prototypen profitieren.
Baris Büber, Projektleiter von URBAN.KI:„Viele Städte sitzen auf einem Datenschatz, den sie noch nicht ausreichend nutzen.“ Mit Hilfe von KI sollen diese Daten in innovative Anwendungen umgewandelt werden. Ein Beispiel ist der Einsatz von KI zur Effizienzsteigerung im Wasser-, Strom- und Abfallmanagement. Hier könnten Prognosen und intelligente Steuerungssysteme Ressourcen schonen und Kosten senken. Ebenso spannend ist die Idee eines „digitalen Zwillings“, der Veränderungen im Stadtbild simuliert und Planungen für Verkehr und Veranstaltungen erleichtert. Andere Ansätze versprechen eine intelligente Verkehrssteuerung, die Ampelschaltungen optimiert und CO2-Emissionen durch kluge Routenplanung reduziert.
Aktuell werden die Projektideen vom Beirat des URBAN.KI geprüft und unter anderem auf ihre Förderfähigkeit hin bewertet. Der Beirat setzt sich zusammen aus Fachleuten aus Wissenschaft und Verwaltung, unter anderem sind Ammar Alkassar, Uda Bastians, Alexander Handschuh, Prof. Dr. Thomas Liebig, Andree Purin, Dr. Maria Rost, Jürgen Vahlhaus, Matthias Woiwode von Gilardi und Manfred vom Sondern Teil des Expertenkreises. Die endgültigen Use Cases werden auf der Fachtagung am 22. November in Gelsenkirchen bekannt gegeben. Schon jetzt deutet die Qualität der eingereichten Projektideen an, dass URBAN.KI nachhaltige Verbesserungen in den Kommunen erzielen kann.
Die Stadt Gelsenkirchen arbeitet parallel dazu an der Verstetigung des Projekts. In enger Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule und der Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen werden dazu Modelle entwickelt, um URBAN.KI auch über 2025 hinaus weiterzuführen. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Nachnutzung der entwickelten Lösungen durch andere Kommunen. Diese sollen nach Projektende auf einer OpenCode-Plattform verfügbar gemacht werden, damit Städte deutschlandweit von den Ergebnissen profitieren können.
Mit der Förderung in Höhe von fünf Millionen Euro bis Ende 2025, von der die Stadt Gelsenkirchen zehn Prozent selbst trägt, ist URBAN.KI eines der zukunftsweisenden KI-Projekte in Deutschland. Die Kooperation mit Partnern wie der Westfälischen Hochschule, Prosoz Herten, den Fraunhofer Instituten FOKUS und IAIS sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) führt die Expertise in den unterschiedlichen Bereichen wie KI, Lehre, angewandte Forschung, Stadtentwicklung, Raumplanung zusammen und nimmt dabei die spezifischen Bedürfnisse der Kommunen in den Blick. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Städten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird ein Netzwerk aufgebaut, das auch nach Ablauf der Förderung innovative Lösungen für die kommunale Entwicklung ermöglicht. So entsteht ein nachhaltiger Beitrag zur digitalen Zukunft deutscher Städte.