23. Januar 2024, 16:43 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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„Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufer und Widerstand“, so ist eine Wanderausstellung des United States Holocaust Memorial Museum betitelt, die vom 28. Januar bis 6. März 2024 in der Neuen Synagoge an der Georgstraße in Gelsenkirchen zu sehen sein wird.
Die Wanderausstellung befasst sich mit einer der zentralen Frage zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Adolf Hitler und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren von unzähligen anderen abhängig. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so wenige den Opfern geholfen?
Die Erkenntnis, dass der Holocaust möglich wurde, weil Menschen in Deutschland und ganz Europa aus verschiedenen Gründen motiviert waren, dem Völkermord zuzustimmen oder daran mitzuwirken, ist entscheidend, um Lehren aus dem Holocaust zu ziehen.
„Hitler und andere nationalsozialistische Führer hätten den Holocaust nicht alleine verüben können”, erklärt Timothy Kaiser, stellvertretender Direktor des Levine Instituts für Holocaust-Erziehung am Museum: „‘Einige waren Nachbarn‘ stellt die Frage nach den unzähligen anderen, die den Holocaust mit ermöglichten, aber auch nach den Menschen, die Widerstand leisteten und andere retteten. Besucher können eigene Annahmen hinterfragen und überlegen, wie der Einzelne etwas bewirken kann.”
Diese Ausstellung wurde gefördert durch das William Levine Family Institute des United States Holocaust Memorial Museums mit Unterstützung von der David Berg Foundation, der Oliver Stanton Foundation, der William & Sheila Konar Foundation, der Blanche and Irving Laurie Foundation, der Benjamin and Seema Pulier Charitable Foundation, Sy and Laurie Sternberg, und dem Lester Robbins and Sheila Johnson Robbins Traveling and Special Exhibitions Fund established in 1990.
Das United States Holocaust Memorial Museum ist ein lebendiger Ort der Erinnerung an den Holocaust und inspiriert sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Führungskräfte weltweit, sich dem Hass entgegenzustellen, Völkermord zu verhindern und sich für die Menschenwürde einzusetzen. Seine weitreichenden Bildungsprogramme und seine weltweite Wirkung werden durch großzügige Spenden ermöglicht. Weitere Informationen zum Museum gibt es im Internet auf www.ushmm.org/swn-posters.
Eröffnet wird die Ausstellung in Gelsenkirchen am 28. Januar im Rahmen der Veranstaltung aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktages. Diese findet am Sonntag, 28. Januar 2024, um 16 Uhr, in der Neuen Synagoge Gelsenkirchen an der
Georgstraße 2 in 45879 Gelsenkirchen statt. Die Gedenkveranstaltung erinnert an die Millionen Opfer des nationalsozialistischen Regimes und an die Deportation Gelsenkirchener Jüdinnen und Juden am 27. Januar 1942 nach Riga. Die Veranstaltung ist öffentlich, eine Anmeldung ist erforderlich und unter (0209) 1552310 möglich.
Darüber hinaus ist die Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufer und Widerstand“ bis Mittwoch, 6. März, jeweils zu den folgenden Öffnungszeiten zu sehen: Montag und Mittwoch von 10 Uhr bis 16 Uhr und nach Vereinbarung. Öffentliche Führungen sind für Mittwoch, 7. Februar und 21. Februar, jeweils 14.30 Uhr, vorgesehen. Alle Angebote sind kostenfrei. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen sind Führungen und Besichtigungen nur nach vorheriger Anmeldung möglich.
Das Institut für Stadtgeschichte zeigt die Ausstellung in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. und dem Verein Neue Synagoge Gelsenkirchen e.V.. Flankiert wird die Ausstellung mit Stadtrundgängen zu Orten der lokalen Geschichte jüdischen Lebens, Roll-Ups der Ausstellung: Gelsenkirchen, jüdisch! 1870 bis heute und einem Büchertisch mit Vorstellung von Publikationen zur lokalen und überregionalen NS-Geschichte, insbesondere über den Holocaust. Auch spezielle Führungen für Schülerinnen und Schüler sind geplant.