Foto. Bildrechte: Sascha Kreklau
„Die Leute sagen nette Dinge, wenn man tot ist.“ Das stellten die Schulfreunde Alvin und Thomas mit zwölf Jahren fest und vereinbarten, später einmal die Trauerrede des anderen zu halten, „was auch immer zuerst eintrifft“. Jetzt, mit Mitte dreißig, stellt dieses Versprechen Thomas vor eine große Herausforderung. Als gefeierter Bestsellerautor kehrt er in ihre gemeinsame Heimatstadt zurück, um ebendiese Trauerrede für Alvin zu halten. Denn der ist nach Jahren, in denen die Freunde sich voneinander entfernt hatten, kurz zuvor unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Doch um die Rede zu halten, muss sie erst einmal geschrieben werden, und Thomas kämpft schon seit einiger Zeit mit einer Schreibblockade. Als wäre das alles nicht schon genug, erscheint nun auch noch Alvin vor Thomas’ innerem Auge – wohlmeinend, beständig und ein wenig nervtötend –, um ihn beim Verfassen der Rede zu unterstützen.
Vongani Bevulas Inszenierung lässt Gegenwart, Vergangenheit und Erinnerungen in einer Fantasiewelt aufeinandertreffen, die das Publikum im Foyer des Großen Hauses hautnah miterleben kann. Dabei wird die berührende Geschichte von einer solistisch besetzten Orchesterformation der Neuen Philharmonie Westfalen begleitet. Der Abend endet mit einem neuen Verständnis davon, wie viel wir den wichtigen Menschen in unserem Leben verdanken … und sie uns.