Meistens gibt es bei einer Vergewaltigung oder sexuellem Missbrauch keine Zeugen. Daher ist es für ein (späteres) Strafverfahren gegen den Täter wichtig, Spuren zu sichern, die bei Gericht verwertet werden können.
Im Rahmen der Anonymen Spurensicherung werden die Tatspuren erfasst, rechtswirksam gesichert und anschließend sicher gelagert. Dadurch hat man nach der Tat Zeit und kann in Ruhe und vielleicht mithilfe fachlicher Unterstützung überlegen, ob eine Anzeige erstatten wird oder nicht.
Was müssen Sie tun?
Sie suchen schnellstmöglich nach der Tat eines der hier aufgeführten Krankenhäuser auf und gehen dort in die gynäkologische Ambulanz.
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Auch wenn es Ihnen schwerfällt: Verzichten Sie vorab möglichst auf das Wechseln der Kleidung und auf Körperhygiene. Wenn möglich, bringen Sie Kleidung zum Wechseln mit.
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Sie bitten in der gynäkologischen Abteilung um eine anonyme Spurensicherung.
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Das Krankenhaus hält ein Spurensicherungsset bereit. Die Spuren werden gesichert und mit einer Chiffrenummer anonymisiert, die ausschließlich Sie bekommen.
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Im Institut für Rechtsmedizin in Essen werden die Spuren bis zu 10 Jahren gelagert. Nach Ablauf dieser Frist werden die Spuren vernichtet.
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Möchten Sie innerhalb dieser Frist von 10 Jahren eine Strafanzeige stellen, weisen Sie die Polizei auf die Spurensicherung hin. Die Polizei leitet die weiteren Schritte ein.
Sie können sich direkt nach der Tat oder auch zu einem späteren Zeitpunkt für klärende und unterstützende Gespräche an die Gelsenkirchener Frauenberatungs- und Kontaktstelle e.V. wenden. Die Beratung ist kostenlos und kann auch anonym genutzt werden. Wenn Sie wenig oder kein Deutsch verstehen, können Dolmetscherinnen hinzugezogen werden.