Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und menschenfreundlichen Pflege ist eines der zentralen gesellschaftlichen Zukunftsthemen. Bereits heute sind auch in Gelsenkirchen Tausende von Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen, ganz gleich ob stationär, ambulant oder im eigenen Haushalt. Diese Zahl wird in einer immer älter werdenden Gesellschaft künftig noch deutlich steigen.
Um hier Grundlagenarbeit zu betreiben und wichtige Erkenntnisse zu liefern, hat die Stadt Gelsenkirchen das Projekt „Zukunft der Pflege in Gelsenkirchen“ entwickelt. In einem insgesamt dreijährigen Prozess und in Kooperation mit Partnerorganisationen wie dem Institut für Arbeit und Technik der Westfälischen Fachhochschule Gelsenkirchen (IAT) und dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Ruhr (RAPD) sollen Lösungen für die zentralen Herausforderungen der Pflege entwickelt werden. Dabei wird in jedem Projektjahr ein unterschiedlicher Themenschwerpunkt gesetzt.
Die Arbeit in der Pflege ist vielseitig, sinnstiftend und zukunftssicher. Um den jungen Menschen in Gelsenkirchen vorzustellen, welche Berufsbilder in der Pflege existieren und wie der berufliche Alltag aussieht, führt die Stadt im jahr 2024 fünf Info-Veranstaltungen an Schulen im Stadtgebiet durch. Dabei bekommen die Schülerinnen und Schüler die Informationen aus den Händen echter Pflegeprofis, die wissen, wovon sie reden und die mit dem einen oder anderen Vorurteil gegenüber dem Berufsbild Pflege aufräumen können.
Für Menschen, die Angehörigen im gemeinsamen Haushalt oder in deren Zuhause pflegen, bedeutet dies häufig eine große physische und psychische Belastung und bringt sie an Grenzen. Doch es gibt eine Vielzahl an Hilfs- und Unterstützungsangeboten, von denen die Betroffenen aber nicht zwingend wissen. Um den Menschen eine klare, transparente und verständliche Übersicht über alle verfügbaren Angebote zu liefern, soll eine digitale Beratungsplattform entwickelt werden, die gebündelt über alle vorhandenen Hilfen und Entlastungsangebote informiert.
Das Thema KI ist allgegenwärtig, aber gerade auch in der Pflege bedeutet es enorme Potenziale. So könnte beispielsweise die KI-gestützte Spracherfassung Pflegekräfte von zeitaufwendigen Dokumentationsaufgaben entlasten oder Technologie zur Sturzprävention das Verletzungsrisiko von zu pflegenden Personen im Haushalt verbessern. Hier gilt es, konkrete Einsatzmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Pflege zu ermitteln und anzustoßen.