Das Ruhrgebiet ist die am dichtesten besiedelte Region Deutschlands. Der demografische Wandel ist hier bereits weiter vorangeschritten als in vergleichbaren Ballungsräumen. Sinkende Bevölkerungszahlen, ein höherer Anteil älterer Menschen mit Migrationshintergrund und eine starke Bindung an Wohnviertel sind nur einige Aspekte dieser Entwicklung.
Ältere Menschen schaffen sich über Quartiersnetzwerke eine zukunftsfähige Versorgungs- und Dienstleistungsstruktur für ein selbstbestimmtes Leben. „Ko-Produzent“ bedeutet dabei, dass die älteren Menschen selbst aktiv werden. Ihre vielfältigen Fähigkeiten und Interessen sollen zum Wohle aller im Quartier genutzt werden. Das Konzept „Quartiersnetz“ verfolgt verschiedene Innovationsstrategien: eine digitale Quartiersplattform in Form technischer Innovationen und eine reale Quartiersplattform in Form konkreter Unterstützungs-Beteiligungsnetzwerke, die auf der digitalen Plattform aufbaut. Interessierte ältere Menschen sollen unter anderem als Techniklotsen qualifiziert werden, so dass sie anderen älteren Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen können Es werden neue Dienstleistungs- und Versorgungsmodelle erprobt.
Zentrale Aspekte des Konzepts sind:
- Vernetzung von sozialem Umfeld und regionalen Dienstleistern
- Entwicklung moderner Interaktions-/Kommunikationsmedien und technischer Assistenzsysteme
- Förderung von Selbstbestimmung und Teilhabe älterer Menschen im Wohnquartier
Das Projekt QuartiersNETZ will engagierte ältere Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gelsenkirchen sowie Partner aus Forschung und Dienstleistung zusammenbringen, um gemeinsam ein zukunftsweisendes Konzept für die Gestaltung des demografischen Wandels im Ruhrgebiet zu erarbeiten. Ziel des Projektes ist ein solidarisches und selbstbestimmtes Leben im Alter. Dies soll erreicht werden durch eine verstärkte Teilhabe Älterer sowie intensivere Vernetzung der Akteure in ausgewählten Wohnquartieren, aber auch mit Hilfe technischer Unterstützung.
Die Projektidee hat beim Wettbewerb „Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus 78 eingereichten Vorschlägen neben vier anderen den Zuschlag für eine Förderung erhalten.
Am 27. Oktober 2014 startete das vierjährige Projekt unter Beteiligung des Generationennetzes Gelsenkirchen e. V. mit einer Auftaktveranstaltung.