An der Pauluskirche zeigt sich beispielhaft eine typische Art des Umgangs mit kriegszerstörten Kirchen. Vom 1910/11 als Emporenkirche entstandenen Ursprungsbau, der außen mit großen Steinquadern verkleidet war, blieben vor allem weite Teile des hohen Eckturms und ebenso das aus den Trümmern geborgene steinerne Altarkreuz erhalten. 1955 entstand nach Plänen des Architekten Otto Prinz (1902-58), Mitglied der Künstlersiedlung Halfmannshof, ein faszinierender Bau, der Altes und Neues miteinander verbindet. Große Fenster im Neubauteil sorgen für einen hellen, lichten Innenraum. Dünne Stahlstützen, mit Holz verkleidet, tragen Decke und Dach. Ein erstaunliches Detail für eine Kirche: Der Boden in Richtung Altarraum ist wie in einem Kino abgesenkt.