Hauser, Erich - Raumsäulen
Skulptur,
1971
Erich Hauser - Raumsäulen .
Bildrechte: Sabine Fiereck
Erich Hauser - Raumsäulen .
Bildrechte: Sabine Fiereck
Zum Objekt
Auf dem Campus der Fachhochschule Gelsenkirchen befindet sich - für den Besucher unübersehbar - dieses monumentale und raumgreifende Stahlobjekt des Bildhauers Erich Hauser. Für die abstrakte Skulptur formierte er zwei zylindrische Stahlelemente zu einem verwinkelten Ganzen: Im oberen Abschluss wie ein Gewährlauf nahezu parallel aneinandergerückt, nehmen die beiden Säulenformationen im Weiteren einen deutlich voneinander unterscheidbaren Verlauf, deren unterer Abschluss die Assoziation übereinandergeschlagener Beine erweckt. Derartig ineinander verzahnt ergeben sie ein Arrangement, welches mit seinen etlichen Richtungsänderungen, Ecken und Diagonalen dynamisch und markant in den Raum eingreift und zudem mit abwechslungsreichen Ansichten aufwartet.
Für den Standort erscheint die Skulptur Hausers als ausgesprochen gute Wahl: Das geometrisch-abstrakte, aus industriell gefertigten Stahlteilen bestehende Gebilde verkörpert die Auseinandersetzung mit räumlichen wie auch technischen Zusammenhängen und passt somit zum grundlegenden Charakter der Bildungseinrichtung mit ihrem traditionell auf Ingenieurwesen liegenden Schwerpunkt. Gleichzeitig verweisen Dynamik und die Verwendung von Stahl als Material zur Gestaltung des Kunstobjektes auf den Wandel der Region, die sich nach dem Ende von Kohleförderung und Stahlproduktion mehr und mehr zu einem Ort verändert, der den Akzent auf Kultur, Forschung und Entwicklung legt.
Zum Künstler
Erich Hauser absolvierte eine Ausbildung zum Stahlgraveur, bevor er an der Freien Kunstschule in Stuttgart studierte. Seit 1952 war er als freischaffender Künstler, insbesondere im Bereich der Bildhauerei tätig, deren Grundlagen er sich weitestgehend autodidaktisch aneignete. Ab 1962 setzte er sich verstärkt mit geometrischen Grundformen auseinander und fertigte seine an dieser Formensprache orientierten Skulpturen aus industriell vorgefertigten Stahlplatten. Durch seine Teilnahme an der documenta in Kassel (erstmalig 1964) avancierte er in den sechziger Jahren zu einem der führenden Stahlbildhauer seiner Generation. Zudem bekleidete er Gastprofessuren an den Hochschulen für Bildende Künste in Hamburg (1964/65) und Berlin (1985/86). Nach seiner Zeit in Hamburg verwendete Hauser häufig die Säule als Ausgangsmotiv seiner Arbeit, in der sich generell ein Hang zu aufgebrochenen, verwinkelten, gefalteten und aufgefächerten Formen verzeichnen lässt. Seit den siebziger Jahren entstanden zahlreiche Stahlskulpturen für den öffentlichen Raum von z.T. enormer Größe. 1996 übereignete Hauser seine von ihm geschaffenen Skulpturen sowie seine Kunstsammlung einer gemeinnützigen Stiftung, die seitdem das künstlerische Erbe Hausers betreut und junge Künstler unterstützt.
Hintergrund
Die Fachhochschule Gelsenkirchen wurde 1992 gegründet und 2012 in Westfälische Hochschule umbenannt. Mit ihrer Gründung erhielt sie den politischen Auftrag, durch Lehre und Forschung zur besseren Bewältigung des Strukturwandels beizutragen. Die Wurzeln dieser Bildungseinrichtung gehen bereits auf das Jahr 1962 zurück. Damals wurde in Gelsenkirchen-Buer eine staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen eingerichtet. Nachdem in den Anfangsjahren zu Unterrichtszwecken Schulräume angemietet werden mussten, konnte 1970/1971 an der Neidenburger Straße ein Neubau bezogen werden. Mit Entstehung der Fachhochschule Gelsenkirchen wurde das Angebotsspektrum sowohl inhaltlich als auch regional erweitert. Zudem machte eine wachsende Zahl von Studierenden den Bau neuer Räumlichkeiten notwendig. Mittlerweile werden an den drei Standorten Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen zahlreiche Studiengänge aus den Bereichen Technik, Informatik, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Recht und Journalismus angeboten.
Servicebereich
Adresse
Neidenburger Straße, auf dem Campus der Westfälische Hochschule Gelsenkirchen
Neidenburger Straße 10
45897 Gelsenkirchen