Stankowski, Anton - Licht- und Farbdurchdringung
Wandgestaltung,
1980
Anton Stankowski - Licht- und Farbdurchdringung.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Stankowski, Anton - Licht- und Farbdurchdringung.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Zum Objekt
Dieses nach Plänen des gebürtigen Gelsenkircheners von Schülern des Berufskollegs gefertigte Wandbild befindet sich an prägnanter Stelle im Ein- bzw. Durchgangsbereich des Schulgebäudes. Durch seine Größe und seiner belebenden Farbigkeit dominiert es die Stirnwand dieses Flurabschnitts. Es zeigt verschiedene nuancierte Farbabstufungen: Die vertikalen Reihen sind diesbezüglich aufgrund ihres jeweiligen unmittelbar aufeinanderfolgenden Farbverlaufs besonders augenfällig. Vergleichbare Farbfolgen gibt es jedoch auch in der Horizontalen und Diagonalen zu sehen, wobei jede Folge von einer kontrastierenden Farbreihung unterbrochen wird.
Insgesamt wurde das Wandbild von Stankowski geschickt und kontrastreich durchkomponiert, indem er sich sukzessive entwickelnde Farbverläufe setzt und gleichzeitig unterschiedliche Farbqualitäten (kalte - warme Farben, bunte - unbunte Farben, hell - dunkel etc.) einander gegenüberstellt. Auf diese Weise entstehen optisch gebundene, alles durchdringende Farbpartien wie auch starke Zäsuren. Variationen von Farbverläufen innerhalb eines Grundrasters.
Zum Künstler
Anton Stankowski gilt als Pionier des Grafik-Designs. Nach Lehre und Arbeit als Dekorations- und Kirchenmaler studierte er an der Folkwangschule in Essen Grafik, Typologie und Fotografie. Anschließend arbeitete er als freier Grafiker sowie als Schriftleiter, Grafiker und Fotograf für die „Stuttgarter Illustrierte“. 1951 eröffnete er sein eigenes Atelier, in dem viele anspruchsvolle und nachhaltig bekannte gebrauchsgrafische Arbeiten entstanden, beispielsweise die Firmensignets für die Deutsche Bank, Münchner Rück Versicherungen und REWE.
Sein grafisches wie auch sein malerisches Werk sind der konstruktiv-konkreten Kunst zugewandt. Eine Trennung zwischen freier und angewandter Kunst existierte für ihn nicht.
Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise und Ehrungen, u.a. den Ehrenpreis des Deutschen Künstlerbundes für sein Lebenswerk.
Hintergrund
Ein vergleichbares Werk Stankowskis stammt aus dem Jahr 1977 und trägt den Titel „Farbquadrate in Stufen“ (Öl auf Leinwand, 1,00 m x 1,75 m). Mit 4,62 m x 2,31 m fällt das im Berufskolleg hängende Wandbild deutlich monumentaler aus, ist jedoch mit der genannten Arbeit im Prinzip identisch.