Joeressen, Eva-Maria - Piazza blu
Lichtinstallation/Wandgestaltung,
1995
Bildrechte: Sabine Fiereck
Joeressen, Eva-Maria - Piazza blu.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Zum Objekt
In der ehemaligen Maschinenhalle der Zeche Rheinelbe ist seit 1996 das Tagungshotel „Lichthof“ untergebracht. Während der Umbauphase vom Zechengebäude zur Fortbildungsakademie des NRW-Ministeriums für Bauen und Wohnen entstand Eva-Maria Joeressens künstlerische Bearbeitung des Foyerbereichs. Die in Düsseldorf lebende Künstlerin gestaltete den hoch aufragenden Raum, der mit seiner verglasten Dachkonstruktion den eigentlichen Lichthof bildet, indem sie die hervorkragenden Wand- und Brüstungsbereiche blau streichen und für jede der vier Etagen ein umlaufendes Oval aus Leuchtstoffröhren montieren ließ. Die blauen Raumanteile bilden einen äußerst starken Kontrast zu den weißen Wandzonen, die wiederum dafür Sorge tragen, dass der Gesamteindruck nicht zu dunkel wird. Insgesamt vermitteln die gewischten Blautöne einen Eindruck von elementarer Weite (Himmel, Wasser, Luft) und erinnern unwillkürlich an das Blau der Reliefbilder Yves Kleins, wie er sie für die Foyerwände des Städtischen Musiktheaters erarbeitete. Über dieses für Gelsenkirchen so wichtige Kunstwerk fand die Farbe Blau auch seinen Weg in das Lay-out der Stadt. Zudem werden der Farbe Blau farbpsychologisch anregende und die Konzentration fördernde Eigenschaften zugesagt, welche dem Standort „Lichthof“ als Bildungseinrichtung entgegenkommen dürften. Ein besonderer Vorteil der Foyerausstattung Joeressens ist zudem die Konzeption der Raumgestaltung als Teil der Architektur, wodurch sie stimmig integriert und nicht einfach aufgesetzt wird.
Zum Künstler
Eva-Maria Joeressen studierte unter anderem Kunstgeschichte, Kunsterziehung und Freie Kunst in Münster. Seit 1989 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und lehrt seit 1998 an der FH Düsseldorf Wahrnehmungs- und Gestaltungslehre im Fachbereich Architektur. Ihre Arbeitsschwerpunkte legt Joeressen auf Lichtobjekte, Raumarbeiten und Kunst am Bau-Projekte. Für ihre Raum- und Lichtkonzepte im öffentlichen Raum erhielt sie bereits mehrere Preise. Neben der „Piazza Blu“ wurden von ihren Entwürfen bislang die Arbeiten „102 Meter uNN“ (Kunst-am-Bau-Konzept für den U-Bahnhof Lohring, Bochum, Entwurf 1997, Realisierung bis 2004) und „Zehn hoch zwei“ (Kunst-am-Bau-Konzept für den Innenhof des Erweiterungsbaus des Arbeitsamtes in Magdeburg. Entwurf und Realisierung 2001) umgesetzt.
Hintergrund
Für das Kunst am Bau-Projekt schrieb das NRW-Ministerium für Bauen und Verkehr 1994 einen beschränkten Wettbewerb aus und bat sechs Künstlerinnen und Künstler um entsprechende Vorschläge zur Ausgestaltung des Lichthofs. Als Vorgaben wurden die Integration in die räumlichen Gegebenheiten, das Freihalten der Verkehrsfläche im Erdgeschoss sowie die freibleibende Sicht auf das mit Glasziegeln gedeckte Dach genannt. Neben der letztlich als Siegerin aus dem Wettbewerb hervorgehenden Eva-Maria Joeressen wurde unter anderem auch der Gelsenkirchener Künstler Jiri Hilmar aufgefordert, einen Entwurf einzureichen.
Servicebereich
Adresse
Foyer Lichthof, Zeche Rheinelbe, Leithestraße
Leithestraße 37
45886 Gelsenkirchen