Schrader, HD - Elastic Cube
Skulptur,
2000
HD Schrader - Elastic Cube.
Bildrechte: Sabine Fiereck
HD Schrader - Elastic Cube.
Zum Objekt
Die aus kantigen Stahlprofilen bestehende Skulptur besticht insbesondere durch ihre rote Farbe, die sich deutlich aus dem Umfeld hervorhebt sowie der Tatsache, dass der „Elastic Cube“ über so gut wie keinen rechten Winkel besitzt. Anstelle symmetrisch ausgerichteter, horizontaler oder waagerechter Linien dominiert die Diagonale - buchstäblich kippende Linien, die keinerlei Stabilität im Aufbau versprechen, die jedoch aufgrund der Verarbeitung durchaus gewährleistet ist. Durch diese Anordnung der einzelnen Bestandteile erhält die Konstruktion trotz der starren Eigenschaft des Materials eine dynamische, ja elastische Wirkung. Zudem wird über die ausschließliche Verwendung von Schrägen innerhalb der Stangenformation Perspektive angedeutet. Steht der Betrachter z.B. frontal zur Skulptur Schraders, geben die Stahlteile, die in den hinteren Bereich führen, eine perspektivische Verkürzung wieder. Einem sich optisch in den Hintergrund hinein verjüngenden Weg ähnlich, führt dieser Bereich den Blick auf das dahinterliegende Museum. Und auch in der Art und Wirkung der Skulptur findet sich eine direkte Bezugnahme, indem sie eine Verbindung zu dem auf konstruktiv-konkreter und kinetischer Kunst liegenden Sammlungsschwerpunkt des Städtischen Museums Gelsenkirchen herstellt.
Zum Künstler
HD Schrader gehört zu den anerkannten konstruktiv-konkret arbeitenden Künstlern der Gegenwart. Er studierte in den 1960ern in San Francisco und an der Werkkunstschule in Hamburg. Dort ansässig ist er mit seinen Skulpturen vorzugsweise im norddeutschen Raum u.a. in Hamburg, Schleswig und Lübeck, aber auch in internationalen Sammlungen vertreten. Seit 1986 lehrt er an der Fachhochschule Dortmund.
Seine künstlerische Arbeit hat ihn von der Malerei und Zeichnung hin zur Bildhauerei geführt, wobei er auch auf jüngste Medien zurück greift. Seit 1974 beschäftigt sich Schrader mit dem Motiv des Kubus und lotet dessen Möglichkeiten aus. Seine kantig-eckigen Skulpturen aus Stahl, Aluminium, Holz finden ihren Platz sowohl in musealen Innenräumen als auch im landschaftlichen oder urbanen Kontext, wobei die vorzugsweise rot oder auch schwarz lackierten Skulpturen deutliche Kontraste setzen und signifikant in den sie umgebenden Raum eingreifen.
Hintergrund
Seit Beginn der siebziger Jahre ist HD Schrader mit einem großen Leinwandbild in der Sammlung des Städtischen Museums Gelsenkirchen vertreten. Im Herbst 1999 zeigte er dort eine umfangreiche Ausstellung zum Thema „Kunstraum Kubus“, die ausschließlich neuere Plastiken und Skulpturengruppen umfasste. Im Jahr der Aufstellung seiner Plastik vor der Alten Villa des Museums stellte er auf der EXPO 2000 im Deutschen Pavillon aus.