Gelesch, Uwe - Partnerstädte
Objekt,
1995
Uwe Gelesch - Partnerstädte (Sabine Fiereck).
Uwe Gelesch - Partnerstädte (Sabine Fiereck).
Zum Objekt
1995Die Lage mitten auf einer von einem Kreisverkehr umgebenen Rasenfläche, lädt nicht unbedingt zum entspannten Besuch dieses von Uwe Gelesch entworfenen Ensembles ein. Vielmehr ist die Installation mit dem Titel „Partnerstädte“ so angelegt, dass sie sich auch vom Auto aus beim Umfahren der Verkehrsinsel erfassen lässt. Um dies zu gewährleisten, sind die sechs unterschiedlich farblich akzentuierten Glaswände gemäß der Kreisform um ein freies Zentrum aufgestellt. Der auf ihnen angebrachte Schriftzug ist zudem von der Außenseite aus zu lesen. Jede Glaswand besteht aus zwei gleichgroßen Scheiben, die leicht versetzt aufgestellt wurden, so dass sie sich leicht überlappen. Durch die Überschneidung wird der mittlere Teil, auf dem jeweils der Name einer Partnerstadt Gelsenkirchens steht, optisch hervorgehoben. Auf der linken Scheibe ist ein Punkteraster aufgedruckt, auf der rechten Seite erscheint erneut der Städtename, hier allerdings zusammen mit einem geografischen Verweis und dem Zusatz Partnerstadt Gelsenkirchens.
Gelesch stellt mit den von ihm gestalteten Glasstelen eine durch die zentrierte Aufstellung nahezu magisch anmutende Verbindung zwischen diesem Ort in Gelsenkirchen und den Partnerstädten weltweit her - zu Allenstein (Polen), Schachty (Russland), Cottbus (Brandenburg), Zenica (Bosnien-Herzegowina), Newcastle (England) und Büyükcekmece (Türkei). Diesbezüglich besonders interessant ist die Verortung dieses Ensembles an einem Verkehrsknotenpunkt, der den Autofahrer in die verschiedensten Richtungen bringt.
Zum Künstler
Uwe Gelesch absolvierte eine Ausbildung zum Vermessungstechniker, besuchte anschließend die FOS für Gestaltung, Gelsenkirchen und machte Anfang der neunziger Jahre seinen Abschluss als Kommunikationswirt am WZR, Essen.
Er arbeitete als freier Mitarbeiter der gfg (gruppe für gestaltung) unter der Leitung von Prof. Rolf Glasmeier und als Grafiker - seit 2001 für die Stadt Gelsenkirchen.
Für seine gebrauchsgrafischen Arbeiten erhielt er bereits zahlreiche Preise, z.B. den 1. Preis im Plakatwettbewerb AK Forensik Herne (2002).
Hintergrund
Auf Uwe Gelesch geht auch die Säule für die Solarstadt zurück, die 2004 auf dem Grünstreifen Junkerweg, zwischen Rheinelbe- und Bochumer Straße errichtet wurde. An diesem verkehrsreichen Entree in die Stadt befindet sich eine blaue Stele aus Metall und Kunststoff, auf deren oberen Ende vier in Gelsenkirchen hergestellte Solarzellen angebracht sind. Das „O“ innerhalb des Schriftzuges, im Wort „Solarstadt“, wird dabei durch eine gelbe Kugel ersetzt, die im Dunklen leuchtet.