Hannaux, Emmanuel - Head of helmeted youth
Skulptur,
2006
Hannaux, Emmanuel - Head of helmeted youth.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Zum Objekt
Das klassiche Skulpturen-Motiv „ Head of a helmeted youth „ wird in der Literatur „Art Deco and other Figures -von Bryan Catley " dokumentiert. Hier erscheinen zwei weitere Arbeiten von Hannaux unter den Titeln „Roman Warrior“ und „The Helmet“. Die Thematik wird ergänzt durch die Bronzebüste „Helmeted Youth“, die in der Galerie James Graham & Sons - New York Art Gallery - NYC ausgestellt wurde. Vermutlich dienten Hannaux hellenistische Motive als Vorlage zu diesen Werken. Wie das Motiv „Head of a helmeted Youth“ wurden auch andere beliebte Motive wie “Dichter und Sirene , “Flower of the Sleep” und “Mercur mit Baccus“ u. a. von den französichen Bronzegießereien „ Susse Frères Foundry , Paris u. E. Colin “ in verkleinerten Abmaßen (Ladenbronzen) für die Salons des damalige Großbürgertums gegossen.
Eine sehr aufwendig gestaltete lebensgroße Bronze der Thematik „Head of a helmeted youth“/ „Jüngling mit Harnisch und Helm “ ( Höhe 82 cm m. Sockel, Breite 74 cm, Gewicht 50 kg)“ befindet sich in der Ausstellung des bedeutenden Renaissance Bauwerkes „Schloß Horst" in Gelsenkirchen-Horst.
Typisch für das ausgehende 19. Jahrhundert reflektiert die Bronzebüste in ihrer Gestaltung auf Werke der Florentiner Renaissance des 15. Jahrhunderts. Aus dem Werk vernimmt man einen direkten Nachklang der Renaissance. Hannaux repräsentiert damit auch den damaligen europäischen Zeitgeist. Eine Vielzahl von europäischen Bildhauern bewegten sich zwischen narrativem Historismus und naturalistischer Detailpräzision.
Hier empfiehlt sich auch ein Vergleich mit einer Arbeit des deutschen Bildhauers Joseph J. L. Uphues (Sassenberg/Westfalen 1850 - Berlin 1911), der Sabinergruppe „Ein Sabiner verteidigt seine Schwester“ von 1886, die sich im Stadtpark der Stadt Düren befindet.
Zum Künstler
Emmanuel Hannaux war ein französischer Bildhauer, der 1855 in Metz (Moselle) geboren wurde. Er begann seine Ausbildung an der „Industrial School“ in Strassburg, die durch den Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870 unterbrochen wurde. Er kehrte nach Metz zurück, um danach seine Ausbildung in Nancy an der „Ècole de Modelage et de Sculpture - Schule für bildhauerische Gestaltung“ fortzusetzen. In dieser Zeit bestritt er seinen Unterhalt mit der Schnitzerei von Pfeifen. 1876 wechselte er über nach Paris und wurde dort in die „Ècole des Beaux-Arts - Schule für bildende Künste“ aufgenommen. Hier studierte er unter A. Dumont, Thomas und Bonnassieux. Die Ehefrau von Hannaux stammte ebenfalls aus Metz und lehrte als Professorin der Mathematik an einem Pariser Lyzeum. Der Sohn Paul, geb. 1899, war der bekannt franz. Landschafts-, Bildnis-, Stillleben- und Figurenmaler. (Lit. Vollmer).
Emmanuel Hannaux verstarb im Jahre 1934.
Hannaux spezializierte sich auf Büsten, klassische Figuren u. allegorische Gruppen. Von ihm wurden auch verschiedene Medaillen und Plaketten entworfen , die jedoch an dieser Stelle thematisch nicht weiter vertieft werden.
Verwendete Materialien: Marmor, Bronze und Gips.