Klein, Wolfgang - o. T.
Skulptur,
1969
Wolfgang Klein - Ohne Titel .
Bildrechte: Sabine Fiereck
Wolfgang Klein - Ohne Titel .
Bildrechte: Sabine Fiereck
Zum Objekt
Auf dem Platz zwischen Turnhalle, Parkplatz und Mühlenstraße ragt auf dem Gelände der dortigen Realschule seit 1969 die knallrote Stahlskulptur von Wolfgang Klein hoch in den Himmel. Aus einem einbetonierten und massiven Stumpf wachsen zwei spiegelbildliche Formen aus aneinander geschweißten und verzinktem 4-Kant-Hohlstahl um einen imaginären Mittelpunkt in die Höhe. Am oberen Ende der im Stadtbild sehr auffälligen Plastik werden beide Strukturen wieder zusammengeführt. Die eckigen Umrisse der Stahlprofile wirken beim Betrachter trotz der minimalistischen Umsetzung je nach Standort unterschiedlich und lassen manchmal klaffende Öffnungen frei oder verbinden sich auf wunderbare Weise. Somit ist es dem Künstler gelungen, einen spannenden Kontrast zum Zweckbau der Schule aus Beton herzustellen.
Zum Künstler
In Esslingen am Neckar erblickte Wolfgang Klein am 15. März 1931 das Licht der Welt. Nach einer Bildhauerlehre studierte er von 1952-1957 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Otto Baum. In Zusammenarbeit mit Architekturstudenten schuf er für seine Kommilitonen Entwürfe und Gipsmodelle und entwickelte so die Fähigkeit, Landschaften in räumlichen Strukturen zu sehen. Nach seinem Studium orientierte sich Klein bei der Auswahl der Materialien zur Schaffung seiner Kunstwerke an der Architektur.
Später verwendete er sogar die in der Architektur gebräuchlichen Normteile bei der Herstellung von Bauplastiken. Das Werk an der Mühlenstraße kann hier als exemplarisches Beispiel angesehen werden.
Wolfgang Klein lebt und arbeitet weiterhin in seiner Heimat- und Geburtsstadt Esslingen und hat sich mittlerweile der Malerei zugewandt.
Hintergrund
Dieses Kunstwerk entstand nach einer Initiative vom Bauamt, die mit dem damaligen Neubau der Gebäude der Realschule an der Mühlenstraße auch den Auftrag für eine Skulptur auf dem Schulgelände gab. Wolfgang Klein erinnert sich: „Seinerzeit verlangte das Bauamt nach einer Betonplastik, die aus deren Sicht zum pragmatischen Neubau der Realschule passen sollte. Doch wollte ich mit dem Werk einen Kontrast zur Schule aus Beton schaffen und entschied mich für das Baumaterial Stahl. Als Künstler möchte ich die Gedanken des Architekten weiter spinnen und mein Werk bestens in die Anordnung der Gebäude integrieren.“ Mit seiner persönliche freundlichen Art fügt Klein noch hinzu, daß er „damit das Bauhaus zur letzten Blüte bringen möchte.“