Weidl, Seff - Troika
Skulptur,
1961
Bildrechte: Michael Robionek
Bildrechte: Michael Robionek
Zum Objekt
In mitten einer kleinen Grünfläche an der Straßenecke Krachtsstraße/Kleine Emscherstraße findet sich dieses Kunstwerk auf einem abgerundeten Betonsockel. Die Bronzeskulptur gestaltete Weidl als „Troika“. Die drei Pferde, aus einem Leib kommend, versinnbildlichen so den Begriff „Einheit“. Die gesammelte Kraft der Pferde steht zudem für „Stärke“. Die Bronzeoberfläche der Pferde litt mit den Jahren unter Verewigungen mit Filzstift und weißer Farbe, so daß die strukturierte Oberfläche der Skulptur nicht überall zu erkennen ist. Ebenso scheint die Pferdeskulptur über die Jahre ihren Schwanz verloren zu haben. An dieser Stelle wirkt das Material „abgebrochen"
Zum Künstler
Am 25. Juni 1915 kam Josef Weidl in Eger zur Welt. An der Akademie der Künste in München studiert Weidl von 1936 - 1938. Seine Studienreisen bringen „Seff“ Weidl nach Italien und Frankreich. Weidl wird zum Kriegsdienst eingezogen und gerät an der Front in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung kehrt er in seine sudetendeutsche Heimat zurück, aus der er alsbald vertrieben wird. So lässt sich Weidl im bayrischen Kreuth am Tegernsee nieder und arbeitete dort als freischaffender Künstler. Dort fertigt er Skulpturen für seine erste Ausstellung 1948 beim Kunstverein Stuttgart. Kunstwerke von Seff Weidl finden Platz im öffentlichen Raum von vielen Städten in den USA sowie in deutschen Städten wie Bonn, Bremen, Essen, Friedrichshafen, Hannover, Hamburg, Köln, Lübeck München, Nürnberg, Regensburg und Ottobrunn. Eine katholische Kirche in Westerland auf Sylt wird von Weidl mit Plastiken ausgestattet. 1968 zieht Weidl mit seinem Atelier nach Unterhaching und 1971 weiter nach Inning am Ammersee, wo er ein Jahr später 1972 im Alter von nur 57 Jahren verstirbt.
Hintergrund
In den 50er Jahren ließ die Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“ die Wohnhaussiedlung „Am Zoo“ für die Angehörigen des Steinkohlebergwerks „Graf Bismarck“ errichten. Für eine zentrale Grünfläche gab die „Neue Heimat“ darüber hinaus den Auftrag für eine Skulptur. Am 18. Mai 1961 enthüllte der Künstler im Rahmen einer kleinen Feierstunde persönlich dieses Kunstwerk.