Baumeister-Bühler, Elisabeth - Merkur
Relief,
2011
Bildrechte: Volker Beushausen
Bildrechte: Volker Beushausen
Elisabeth Baumeister-Bühler - Merkur.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Baumeister-Bühler, Elisabeth - Merkur.
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Zum Objekt
Expressionistische Darstellung des griechischen Gottes Merkur. Der Gott des Handels und der listenreichen Erfindungen ist in gespannter Bewegung dargestellt, fast eulenspiegelhaft in leicht karikierender Mimik und Geste, wie er die Schildkröte hochhält, deren Schale ihn zum Bau der Leier angeregt haben soll. Die Plastik liegt in ihren unteren Teilen reliefartig auf der Wand, während der Oberkörper mit Armen und Kopf in den Raum tritt.
Maße: 1,45 m x 1,25 m; Gewicht: 135 KG u. 150 KG mit Unterkonstruktion
Zum Künstler
Studium Erste private Ausbildung in Malerei und Grafik in Zürich und Dresden
1931-1933 Studium an der Kunstakademie in Weimar bei Professor R. Engelmann
1933-1939 Studium an der Kunstakademie Berlin unter Professor Wilhelm Gerstel
1940-1941 Meisterschülerin von Professor von Fritz Graevenitz an der Kunstakademie in Stuttgart
1942 freischaffend in Berlin
1950 Umzug nach Köln
1950-1958 Mithilfe in der Arztpraxis ihres Mannes Dr. med Alexander Baumeister, bis zu seinem Tode im Jahre 1958
1958-1962 als erste Frau in der Dombauhütte tätig
1962 freischaffende Bildhauerin in Köln
2000 am 13.6. verstarb die Künstlerin in Baden-Baden
Hintergrund
Das Renaissance-Schloss Horst wurde zwischen 1554 und 1572 erbaut und in den 1990er-Jahren aufwendig restauriert und um eine Glashalle ergänzt. Schloss Horst ist heute ein Kultur- und Bürgerzentrum der Stadt Gelsenkirchen. In die Nischen im dritten Obergeschoss waren einst, ganz im Zeitgeschmack der Renaissance Personifikationen der damals bekannten Planeten eingestellt, von denen sich lediglich der Saturn in äußerst schlechtem Zustand über die Zeit erhalten hat; alle anderen sind verschwunden. Bei gemeinsamen Überlegungen von Werner Bibl und Elmar Alshut (Leiter des Kultur- und Bürgerzentrums Schloss Horst) wurde die Idee geboren, die expressionistische Darstellung des Merkurs an der seitlich von diesen aufragenden Beton-Fassade quasi als modernen Reflex auf die nicht mehr vorhandenen Planetendarstellungen der Renaissance zu platzieren und gemäß des architektonischen Restaurierungskonzepts von Prof. Jochem Jourdan, Frankfurt, in das Spannungsfeld zwischen alter und neuer Architektur zu stellen. So fand die Reliefbronze in ca. sechs Metern Höhe ihren neuen Platz zwischen zwei angedeuteten Fensterflächen, die nur als Durchbruch auf der nachempfundenen Beton-Fassade erscheinen.
Die Reliefbronze ist Teil der Sammlung "Arbeiterskulpturen", die Menschen in Arbeitsprozessen in den damaligen drei Säulen des Landes NRW Bergbau, Stahlerzeugung/-weiterverarbeitung und Landwirtschaft nebst weiteren Bereichen wie Textilwirtschaft, Bauwirtschaft und Sonstiges darstellen. Zum Sammlungsbereich gehören auch Allegorien wie der Merkur als Gott des Handels und der Transporte. Eine vergleichbare bekannte Sammlung gibt es global betrachtet nur noch in den USA im Grohmann Museum an der Milwaukee School of Engineering, Milwaukee/Wisconsin, als Teil einer insgesamt weit über 800 Exponate umfassenden Sammlung zur Darstellung menschlicher Arbei