05. November 2021 - 20. Februar 2022
Aus der Sammlung: Die Malerin Charlotte Berend an der Staffelei, Lovis Corinth, 1902
Lovis Corinth (1858 - 1925) zählt zu den prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Jahrhundertwende. Jenseits aller kunsthistorischen Kategorien entfaltete er ein Werk, das bis heute durch seine Impulsivität und Themenvielfalt fasziniert. Sein vitaler, ja zuweilen brachialer Farbauftrag kündet von der Leidenschaft, mit der Corinth seine Zeit und die eigene Existenz befragte. Dabei stehen lodernde Lebenslust und abgründige Morbidität häufig nah beieinander. In Kooperation mit dem belvedere, Wien hat das Saarlandmuseum eine Werkschau konzipiert, die die künstlerischen und persönlichen Ambivalenzen im Wirken Corinths herausarbeitet und die Aktualität seines Schaffens erfahrbar macht. Beleuchtet werden die zentralen Themenstellungen des Malers und Graphikers: Seine kühnen, innovativen (Selbst-)Porträts, seine mitreißenden Darstellungen des zeitgenössischen Lebens, die unkonventionellen Interpretationen biblischer und mythologischer Sujets und schließlich die grandiosen, späten Landschaftspanoramen des voralpinen Walchensees. Besonderes Augenmerk gilt den zahlreichen Darstellungen, die durch die Paarbeziehung zu Charlotte Berend und das Familienleben mit den gemeinsamen Kindern inspiriert sind.