Im Grafikkabinett zeigt das Kunstmuseum Gelsenkirchen Pablo Picassos intensive Auseinandersetzung mit dem Stierkampf in seinem Spätwerk. Im Mappenwerk „La Tauromaquia“ von 1957 illustrierte er mit 26 Aquatintaradierungen das Stierkampflehrbuch „La Tauromaquia – o Arte de Torerar“, das ein Torero 1796 verfasst hatte. Die eigentlich sehr reduzierten Grafiken zeigen Picassos Leidenschaft zum Stierkampf und sein außerordentliches zeichnerisches Können.
Die Radierungen Picassos sind geprägt von den unmittelbaren Eindrücken der Besuche in den Stierkampfarenen und fangen die unmittelbaren Bewegungen und das Spiel mit Licht und Schatten auf grandiose Weise ein. Von Blatt zu Blatt entwickelt sich der Stierkampf und damit die Dynamik der jeweiligen Blätter. Dies gipfelt im großen Kampf, in dem der Matador, der Picador und Hunde teilnehmen, und der Stier im Zentrum der Grafik um sein Leben ringt.
Mit „La Tauromaquia“ verbindet sich Picassos großes zeichnerisches Können mit seiner Leidenschaft für den Stierkampf.