2. Dezember 2020 bis 6. Juni 2021 – Otto Pankok
Der in Mülheim a.d.R. geborene Otto Pankok ist einer der wichtigsten deutschen Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vor dem 2. Weltkrieg war er eine der zentralen Figuren des „Neuen Rheinlands“, danach arbeitete er die Schrecken des Kriegs und des Holocaust künstlerisch auf. Als Lehrer an der Kunstakademie beeinflusste er eine ganze Generation junger Menschen.
Das Kunstmuseum zeigte in seinem Grafikkabinett grafische Arbeiten Otto Pankoks und seine Skulptur „Jüdisches Mahnmal“.
3. bis 27. Juni 2021 – Stadtansichten – Künstlerische Blicke auf das Urbane
Bereits im Mittelalter zeigten Künstler Städte und hielten sie meist idealistisch fest. Auch für moderne und zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler bleibt das Urbane ein wichtiges Motiv. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen zeigte eine Auswahl von künstlerischen Blicken auf das städtische Umfeld. Dabei waren sowohl Einblicke in das Leben in der Großstadt, als auch auf die teils wundersamen Gebäude, die diese ausbilden zu sehen. Waren Darstellungen von Stadt vor den Expressionisten eher Veduten, wird sie spätestens ab dem frühen 20. Jahrhundert zum eigenständigen Bildmotiv, dass das Lebensumfeld der Künstlerinnen und Künstler zeigen soll und dabei zwischen Verarmung und Kaffeehauskultur changiert.
29. Juni bis 29. August 2021 – Marc Chagall – Die Bibelillustration
„Und dann denke ich bei mir: wenn ich kein Jude wäre (mit dem Sinn, dem ich diesem Wort gebe), dann wäre ich kein Künstler oder ein ganz anderer geworden.“
Anlässlich des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland zeigte das Kunstmuseum Gelsenkirchen 10 Originallithographien Marc Chagalls, in denen er sich intensiv mit dem Alten Testament, oder vielmehr dem Tanach auseinandersetzte.
Chagall, der der Sohn weißrussischer chassidischer Juden, reiste 1910 erstmals nach Paris und freundete sich dort mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern der Avantgarde an. Während des ersten Weltkriegs lebte er wieder in Weißrussland, bevor er vor der Oktoberrevolution nach Berlin floh, wo er einige Zeit arbeitetet und Lebte und hier die Technik der Lithographie erlernte.
Seit den 1930er Jahren hatte Chagall sich mit Darstellungen des Tanach beschäftigt. Eine Studienreise nach Palästina und die Ermutigung seines Freundes und Verlegers Ambroise Vollard hatten ihn zu dieser Arbeit ermutigt, die er dann jedoch erst 1956 vollendete. Die intensive Auseinandersetzung mit der Bibel, die nach Chagalls Angaben schon in seiner frühen Jugend begann, erkennt man in den Werken deutlich. Nicht nur die spezielle Auswahl der Themen, sondern auch die sehr detailreiche und ausdrucksstarke Darstellung zeugt davon. Seine Bildwelt ist, nicht nur in den Darstellungen des Tanach, geprägt von der jüdisch-chassidischen Erzähltradition, die er immer wieder als wichtige Quelle seiner Inspiration kundtat.
31. August bis 03. Oktober 2021 – Textarbeit – Schrift in der Grafik des 20. Jahrhunderts
Seit dem 20. Jahrhundert nahm Schrift als Gestaltungsmittel Einzug in die Kunst. Das Kunstmuseum zeigt im Grafikkabinett arbeiten, die Buchstaben und Schrift als gestalterisches Element in ihren Werken nutzen. Dabei wird sie eingesetzt als Rhythmus für das Werk, in ganz experimenteller Weise oder ganz klassisch zur Vermittlung von Information. In jedem Fall ist die Schrift elementares Gestaltungselement der präsentierten Grafiken aus der eigenen Sammlung
5. Oktober bis 5. Dezember 2021 – Hommage – Bilder der Bewunderung
Lange bevor Selfies oder Fotos von Stars in Hochglanzmagazinen in Mode kamen, gab es bereits Porträts und Abbildungen von herausragenden Persönlichkeiten. Das Grafikkabinett des Kunstmuseums widmet diesen Abbildern von „Bewunderten Menschen“ nun eine eigene Ausstellung mit dem Titel „Hommage – Bilder der Bewunderung“. Die Menschen, die hier bildlich festgehalten wurden, wurden gezeichnet weil sie verehrt wurden, Vorbild waren oder geliebt wurden.
Die Besucherinnen und Besucher treffen in dieser Werkschau auf Politiker, Kunstkritikerinnen, Musiker, Verwandte und Freunde der Kunstschaffenden. Jedes Blatt ist dabei Ausdruck der individuellen Bewunderung und zeigt somit einen sehr persönlichen Zugang zu den Künstlerinnen und Künstlern.