Welche Bedeutung haben die Kunstwerke, denen wir täglich in der Stadt begegnen, für die Menschen und für den Stadtraum? Dieser Frage gehen drei geführte Spaziergänge nach, am 2., 4. und 5. September in der City Gelsenkirchen stattfinden und an denen alle Interessierte kostenlos teilnehmen können. Im Anschluss an die Führungen, die jeweils unter einer anderen Fragestellung stehen, gibt es eine Gesprächsrunde. Gäste aus Kunst und Kultur sowie Stadtgeschichte bzw. Stadtplanung begleiten den Spaziergang und die Gesprächsrunde. So bietet jeder Termin Informationen und Hintergründe zu den Werken und gleichzeitig die Möglichkeit zur Diskussion über die Eindrücke, Erkenntnisse und die Zukunft von Kunst in der Stadt.
„Aufmerksamkeit für die Kunst im urbanen öffentlichen Raum zu schaffen, bedeutet immer eine Wahrnehmungsschärfung für Kunstwerke, denen wir täglich begegnen, und darüber hinaus für die gesamte städtische Umwelt, in der sich diese befinden“, so der Kölner Autor und Kurator Kay von Keitz, der im Auftrag des Kunstmuseums Gelsenkirchen die Führungen konzipiert hat. Aus diesem Grund werden in der Zeit vor und nach den Führungen drei Kunstwerke verhüllt: Der „Keimling“ von Liesel Bellmann an der Hauptpost Gelsenkirchen, die „Raumplastik“ von Norbert Kricke am Bildungszentrum und das Relief von Robert Adams am Musiktheater im Revier verbergen sich für rund drei Wochen unter einer auffälligen orangefarbenen Hülle. Damit verschwinden die Kunstwerke zwar einerseits aus dem öffentlichen Raum, werden andererseits aber auch hervorgehoben.
"Mit Kunstwerken verhält es sich so wie mit allen Dingen, die wir täglich sehen - egal, ob in der eigenen Wohnung oder auf den Straßen und Plätzen einer Stadt: Irgendwann nehmen wir sie einfach nicht mehr wahr", so von Keitz. „Genau das wollen wir aber erreichen: das genaue Hinschauen und eine intensive Begegnung mit Kunstwerken und Stadträumen, die ja letztlich uns allen gehören.“
Folgende Termine werden angeboten:
Donnerstag, 2. September, 17 Uhr:
„Wenn sich Platzbeglückung in Tristesse verwandelt: Schicksal der öffentlichen Kunst?“
Treffpunkt Hauptpost (Husemannstraße 1)
begleitet von Anja Herzberg (Stadtbibliothek Gelsenkirchen), Ole-Kristian Heyer (Künstler), Dr. Daniel Schmidt (Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen) und Johannes Stahl (Kunsthistoriker und Kurator)
Samstag, 4. September, 16 Uhr:
„Der Schlüssel zur Kunst im öffentlichen Raum: Kontext, Kontext, Kontext!“
Treffpunkt Bildungszentrum (Ebertstraße 19)
begleitet von Sonja Broy (Urbane Produktion), Irja Hönekopp (Referat Stadtplanung der Stadt Gelsenkirchen), Uschi Huber (Künstlerin) und Marijke Lukowicz (Kuratorin Emscherkunstweg)
Sonntag, 5. September, 15 Uhr:
„Die Präsenz der Künste: Stolz und Schönheit einer Stadt?“
Treffpunkt Musiktheater im Revier (Kennedyplatz)
begleitet von Friederike van Duiven (Vorsitzende Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler NRW), Maik Löbbert (Künstler) und Michael Schulz (Generalintendant MiR)
Der Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, die aktuellen Corona-Bedingungen zu beachten.