Die beiden Reliefs mit „Flügelrad“ und Preußischem Adler stammen vom Giebel der 1904 fertiggestellten Eingangshalle des Hauptbahnhofes Gelsenkirchen.
Im Jahr 1843 begann der Bau der zunächst eingleisigen Strecke von Köln nach Minden. Es war die erste Eisenbahn im späteren Ruhrgebiet. Die Trasse verlief nördlich von Essen und Bochum, weil hier weniger Brücken oder Geländebewegungen erforderlich waren. Östlich von Minden begann das Königreich Hannover. Bald wurde die Strecke, die 1847 in Betrieb gegangen war, bis Berlin verlängert.
Wo ein Feldweg zwischen Gelsenkirchen und Ückendorf die Gleise kreuzte, entstand 1847 ein Haltepunkt. Wenig später wurde der Weg zum Gelsenkirchener Dorfkern, in dem etwa 700 Menschen lebten, befestigt. Daraus entwickelte sich die Bahnhofstraße.
Im Jahr 1904, inzwischen war Gelsenkirchen eine Großstadt mit fast 150.000 Einwohnern, erhielt die Stadt einen repräsentativen Hauptbahnhof. Zudem wurden die Gleise höhergelegt und die Unterführung zur Bochumer Straße angelegt, die jetzige Passage zwischen Altstadt und Neustadt. In den 1950er Jahren wurde die Unterführung Ringstraße/Wickingstraße auf vier Spuren vergrößert.
Anfang der 1980er Jahre wurde der Hauptbahnhof grundlegend umgebaut. Er erhielt einen Anschluss an die neue U-Bahn, um die Straßenbahn aus der Bahnhofstraße herauszunehmen. Dafür wurde eine Häuserzeile am Bahnhofsvorplatz abgebrochen, in der sich u.a. das Bahnhofshotel befand. Als Gelenk zur Bahnhofstraße entstand 1984 das Bahnhofscenter. Gleichzeitig wurden zwei Parkhäuser und der Busbahnhof angelegt, um den Bahnhof sowohl regional als auch bundesweit gut anzubinden. Den Umbauten fiel auch das alte Empfangsgebäude zum Opfer.
Im Jahr 2005 kam es zu umfangreichen Verbesserungen: So baute man Aufzüge zu den Bahnsteigen, führte Tageslicht in die Passage und öffnete einen Teil der überdachten Flächen in Richtung Bahnhofscenter.