Das alte Dorf Gelsenkirchen erhielt im Jahr 1571 das Recht, regelmäßig einen Markt abhalten zu dürfen. Nachdem Gelsenkirchen im 19. Jahrhundert zur Stadt geworden war, fand der Wochenmarkt auf der sogenannten Wiese in der Nähe des heutigen Musiktheaters statt. Im Jahr 1950 erfolgte im Rahmen der Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg der Beschluss, den Hauptmarkt an seinen jetzigen Standort zu verlegen. Obwohl die Umbauarbeiten bis Anfang der 1960er Jahre andauerten, wurde der neue Hauptmarkt bereits seit Oktober 1953 voll genutzt. Der Platz diente seitdem nicht nur als Wochenmarkt, sondern auch als Versammlungsort für Kundgebungen und Feste. Bereits seit den 1980er Jahren war eine Runderneuerung des Platzes immer wieder im Gespräch. Zwischen 2012 und 2018 wurden schließlich die umfassende Neubebauung mit Wohn- und Bürogebäuden sowie die Umgestaltung des Platzes mit Mitteln der EU, des Landes NRW und der Stadt Gelsenkirchen realisiert.
Im Sommer 1986 beschloss der Rat der Stadt, den Gelsenkirchener Hauptmarkt nach der sozialdemokratischen Widerstandskämpferin Margarethe Zingler (1885-1973) zu benennen. Der Margarethe-Zingler-Platz wurde ebenso wie der Heinrich-König-Platz und der Fritz-Rahkob-Platz am 30. Januar 1987 offiziell eingeweiht. Margarethe Zingler engagierte sich in der Weimarer Republik in sozialdemokratischen Frauengruppen, war Vorstandsmitglied der Gelsenkirchener Arbeiterwohlfahrt und ab 1928 Stadtverordnete für die SPD. Während der Zeit des Nationalsozialismus floh sie in die Niederlande und versorgte sozialdemokratische Zirkel im Ruhrgebiet mit verbotenen politischen Schriften. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Zingler am 2. Juli 1943 verhaftet und durch den berüchtigten Volksgerichtshof in Berlin verurteilt. Während Margarethe Zingler eine dreijährige Haftstrafe verbüßen musste, wurde ihr Ehemann am 28. August 1944 hingerichtet. Nach ihrer Befreiung im April 1945 kehrte sie nach Gelsenkirchen zurück und wirkte an der Wiedergründung der SPD und der Gewerkschaften mit. Auch als langjährige Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt und Stadtverordnete trug sie wesentlich zum demokratischen Neuanfang in Gelsenkirchen bei.