In Gelsenkirchen erinnern die Alfred-Zingler-Straße, der Margarethe-Zingler-Platz, das Alfred-Zingler-Haus und das Margarethe-Zingler-Haus an Margarethe und Alfred Zingler. Damit wird das Andenken an zwei Menschen bewahrt, die sich in der Gelsenkirchener Sozialdemokratie für die Festigung und den Ausbau der Demokratie engagierten. Frühzeitig warnten sie vor dem Nationalsozialismus. Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten blieb ihnen nur die Flucht ins Ausland, in die benachbarten Niederlande.
In Gelsenkirchen wirkte Alfred Zingler als Journalist bei der sozialdemokratischen Zeitung „Volkswille“ bis zu deren Verbot am 27. Februar 1933. Daneben entfaltete Alfred Zingler zahlreiche Aktivitäten in der Sozialdemokratischen Partei und in den Arbeiterkulturorganisationen. Margarethe Zingler engagierte sich in der sozialdemokratischen Frauenbewegung und der Arbeiterwohlfahrt. Sie vertrat ihre Partei 1928-1933 auch in der Gelsenkirchener Stadtverordnetenversammlung. In den Niederlanden fand das Ehepaar Zingler Aufnahme und Asyl. Im Exil spielten die Zinglers eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Widerstands in Deutschland.Als der Nationalsozialismus dann ganz Europa mit Krieg überzog und die Niederlande besetzt wurden, konnten Alfred und Margarethe Zingler sich zwei Jahre versteckt halten, dann wurden sie aufgespürt. Von der Willkürjustiz des Volksgerichtshofes wurde Alfred Zingler zum Tode verurteilt und im August 1944 hingerichtet. Margarethe Zingler wurde zu Zuchthaus verurteilt. Sie wurde von den Alliierten befreit, kehrte nach Gelsenkirchen zurück und setzte ihr Engagement für ein demokratisches Deutschland fort. Sie wurde 1946 in den Bürgerrat berufen und vertrat die SPD noch einmal als Stadtverordnete 1946-1948. Bis in die 1960er Jahre leitete sie die Gelsenkirchener Arbeiterwohlfahrt. Sie starb 1973 im Alter von 87 Jahren.
Erstellt in Partnerschaft mit der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken, Bauverein Falkenjugend Gelsenkirchen e.V., Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen, SPD Gelsenkirchen, 2007