An diesem Standort befindet sich seit 1928 eine Schule. Das erste Gebäude wurde für die Horster Rektoratsschule gebaut, die seit 1882 schon eine wechselvolle Geschichte an verschiedenen Orten in Horst hinter sich hatte. Ab 1938 wurde die Schule als Oberschule voll ausgebaut, das erste Abitur fand im Schuljahr 1941/42 statt. Während des „Dritten Reiches“ wurde die Schule im Januar 1942 nach Werner Mölders benannt. Werner Mölders wurde 1913 in Rotthausen, das 1924 größtenteils nach Gelsenkirchen eingemeindet wurde, geboren. Er war einer der höchstdekorierten deutschen Jagdflieger des Zweiten Weltkrieges. Im Nationalsozialismus entsprach er trotz christlich-katholischer Bindungen den soldatischen Idealen der Zeit und ließ sich durch das Regime instrumentalisieren.
Nachdem die Oberschule durch die Wehrverpflichtung zahlreicher Jugendlicher im September 1944 geschlossen und im Februar 1945 teilweise von Bomben zerstört worden war, wurde sie nach der Befreiung vom Nationalsozialismus aufgelöst. Nach dem Wiederaufbau wurde in dem Gebäude eine evangelische Volksschule - die „Grimmschule“ - eingerichtet. Im Zuge der Bildungsreform der 1960er Jahre wurde diese zu einer Gemeinschaftsschule und erhielt ihren Standort in einem neuen Gebäude an der Turfstraße. Ab 1964 wurden die Gebäudeteile nach und nach von der neu gegründeten „Geschwister-Scholl-Schule“, einer Realschule, bezogen.Diese Schule wurde nach den Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannt, die als Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ gegen Krieg, Diktatur und Judenverfolgung protestiert hatten. Hans und Sophie Scholl wurden vom NS-Volksgerichtshof, unter seinem berüchtigten Vorsitzenden Roland Freisler, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seit 1985 besteht an dieser Stelle die Gesamtschule Horst.
Erstellt in Partnerschaft mit der Gesamtschule Horst, 2008