Heinrich König (1900-1942) wurde am 10. August 1924 in Paderborn zum Priester geweiht. Nachdem er sich als Kaplan um den Aufbau der Gemeinde Hagen-Ernst verdient gemacht hatte, kam er 1935 als Vikar nach Gelsenkirchen an die St. Augustinus-Propsteigemeinde. Am 30. September 1941 wegen "Wehrkraftzersetzung" verhaftet, starb König am 24. Juni 1942 im KZ Dachau.
Das Bild ist durch eine Diagonale zweigeteilt. Auf der Linken Seite sehen wir unten die Giebelansicht der "Notkirche" in Hagen-Ernst. Rechts und Links, am Fuß dieser Kirche, befinden sich die Embleme des Schönstadt-Priesterbundes und des Quickborn, eines katholischen Jugendbundes. Beiden Organisationen war König eng verbunden. An der rechten Schulter Königs ist die Gelsenkirchener Propsteikirche zusammen mit dem "K" der Kolpingfamilie zu sehen, deren Präses in Alt-Gelsenkirchen er war.
Auf der rechten Bildseite ist unten das Eingangsgebäude des KZ Dachau zu sehen. Auf dem senkrechten blau-grauen Streifen darüber sind acht rote Dreiecke mit Häftlingsnummern aufgereiht. Es handelt sich um die Nummern Heinrich Königs [28 792] und der anderen Priesterhäftlinge, die zu medizinischen Versuchen bestimmt wurden und daran starben. In dem abgebildeten Krematorium wurde der Leichnam Heinrich Königs eingeäschert.
Die Beisetzung der Urne erfolgte am 2. Juli 1942 auf dem Gelsenkirchener Altstadtfriedhof in aller Stille. Am 18. März 1989 überführte Franz Kardinal Hengsbach, der erste Bischof von Essen, die Urne in die Propsteikirche.
Der Schriftzug des Bildes "Der Lohn für Euer mutiges Mahnen war der Tod" ist in Anlehnung an das erste Flugblatt der "Weißen Rose" gewählt, das drei Tage nach dem Tod Heinrich Königs in München verteilt wurde. Mentor dieser Widerstandgruppe war Theodor Haecker, ein bedeutender christlicher Existenzphilosoph, dessen Werk auch Heinrich König beeinflusste.
Den Rahmen des Gemäldes gestalteten Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs für Technik und Gestaltung.
Erinnerungsorte - eine Aktion von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte und Demokratischer Initiative, 2016