Die Villa Dahlbusch wurde 1882 nach Plänen des Architekten Peter Zindel für den Generaldirektor der Zeche Dahlbusch, Bruno Schulz-Briesen (1832 bis 1919), erbaut. Schulz-Briesen, der das Bergwerk Dahlbusch seit 1863 leitete, bewohnte die Villa bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1899. Die damalige Adresse lautete Schulzstrasse 21. Die Benennung der Straße erfolgte zu Ehren Schulz-Briesens und vermittelte einen Eindruck von der Bedeutung, die ihm damals für Rotthausen zuerkannt wurde.
Nach Schulz-Briesen lebten jeweils die amtierenden Generaldirektoren der Zeche Dahlbusch, u.a. Hermann Lüthgen (1862 bis 1920), Wilhelm Kesten (1875 bis 1958) und Werner Lüthgen (1896 bis 1960), in dem herrschaftlichen Gebäude. Neben den Zechenherren und ihren Familien wohnten Hausgehilfen, Köche und Kindermädchen mit in dem Haus. Während der Ruhrbesetzung wurde das Haus 1923 zeitweise von einer französischen Kommandantur belegt. Im Jahr 1924 erfolgte ein erster Umbau und die Einrichtung einer zweiten Wohnung. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Vorgarten mit seinem alten Baumbestand dem erhöhten Verkehrsaufkommen weichen. Die Steeler Straße wurde verbreitert.
Seit dem 16. Oktober 1986 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Im Jahr 1988 begannen umfangreiche Um- und Ausbauarbeiten der ehemaligen Direktorenvilla, in der insgesamt elf Wohnungen eingerichtet wurden. Dafür erhielt das Gebäude 1989 die Auszeichnung „Vorbildliches Bauwerk im Lande Nordrhein-Westfalen“.
Erinnerungsorte – eine Aktion von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte und Demokratischer Initiative in Partnerschaft mit der Bergbausammlung Rotthausen, 2017