Eduard Claudius wurde am 29. Juli 1911 in Buer unter dem Namen Eduard Schmidt geboren. Er erlernte das Maurerhandwerk und war aktives Mitglied in der Bauarbeitergewerkschaft. Bereits während seiner Lehrzeit begann er Kurzgeschichten und Artikel für die Zeitungen der Arbeiterbewegung zu verfassen. Ende der 1920er Jahre ging Claudius auf eine dreijährige Wanderschaft, die ihn quer durch Europa führte. Nach seiner Rückkehr trat er 1932 der KPD in Gelsenkirchen bei. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten für kurze Zeit inhaftiert, nach seiner Freilassung emigrierte er in die Schweiz. Da die Schweizer Regierung jedoch darum bemüht war, nicht in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Deutschland zu geraten, wurde Claudius dort wegen seiner politischen Tätigkeit abermals in Haft genommen.
Nach seiner Entlassung schloss er sich im November 1936 unter dem Tarnnamen Edy Brendt den Internationalen Brigaden in Spanien an. Zwischen 1936 und 1939 kämpfte Claudius als Soldat und politischer Kommissar im Spanischen Bürgerkrieg gegen die durch Francisco Franco angeführten Faschisten. Nach dem Sieg der Faschisten flüchtete Claudius zurück in die Schweiz und wurde dort in verschiedenen Arbeitslagern interniert. Einer Auslieferung an die nationalsozialistischen Behörden entrann er nur dank des Einsatzes des weltbekannten Schriftstellers Hermann Hesse. Anfang 1945 schloss sich Claudius der Partisanenbrigade „Garibaldi“ in Oberitalien an, wo er Augenzeuge des Todes des faschistischen Diktators Benito Mussolini wurde.
Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück. Ab Juli 1945 wurde er Pressechef der Entnazifizierungsstelle in München, bis er 1946 vorübergehend nach Gelsenkirchen zurückkam. Durch seinen 1945 erschienen Roman „Grüne Oliven und nackte Berge“, in den er seine Erfahrungen aus dem Spanischen Bürgerkrieg einfließen lässt, erlangte er erstmals größere Bekanntheit.
Unter seinem Künstlernamen Eduard Claudius zog er 1947 in die Sowjetische Besatzungszone. Dort widmete er sich seiner Arbeit als Schriftsteller und wurde in der DDR mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet. Ab 1955 war er Sekretär des Deutschen Schriftstellerverbandes. Zudem entsandte ihn die DDR als Diplomat unter anderem nach Syrien und Vietnam. Eduard Claudius starb am 13. Dezember 1976 in Potsdam.