Ein Name der bis auf den heutigen Tag auf das Engste mit Gelsenkirchen verbunden ist, ist Küppersbusch. Er wird mit der Stadt fast im gleichen Atemzug genannt wie die wohl bekannteste Institution, der FC Schalke 04. Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte der Herdfabrik unmittelbar nach der 1871 erfolgten Gründung des Deutschen Reiches. Wir schreiben das Jahr 1875, das für Gelsenkirchen in zweierlei Hinsicht von Bedeutung war. Zum einen wegen der Verleihung der Stadtrechte, zum anderen wegen der Gründung der Herdfabrik „F. Küppersbusch & Söhne“ im Stadtteil Schalke, die sich zum größten Spezialhersteller von Kochherden, Öfen und Großkücheneinrichtungen entwickeln sollte. Wer also war jener Mann, der eine Renommiermarke schuf, dessen Produkte weit über 100 Jahre von Gelsenkirchen in die ganze Welt gingen? Friedrich Küppersbusch wurde am 10. Juli 1832 als Sohn eines Schlossers in Werden an der Ruhr, dem heutigen Essener Stadtteil, geboren. Nachdem er ebenfalls den väterlichen Beruf erlernte, zeigte sich schon früh sein unternehmerisches Talent. In Richrath bei Mettmann errichtete er eine Schlossereiwerkstatt, in der er zuerst Tür- und Vorhängeschlösser und ab 1874 Öfen herstellte.
Da eine Expansion an dem alten Standort nicht möglich war, gründete er mit seinen Söhnen Karl und Robert einen neuen Betrieb in Gelsenkirchen. Für die Standortwahl stand wirtschaftliches Kalkül im Vordergrund. War 1875 Gelsenkirchen doch eine aufstrebende Stadt, in der durch den stetigen Zuzug an Arbeitskräften für den Bergbau auch Kundschaft für den Absatz an Herden vorhanden war. Nur fünf Jahre später begann mit damals noch 12 Mitarbeitern die Serienfabrikation. Mit der steigenden Nachfrage erfolgte auch eine Erweiterung der Produktpalette - ab 1925 Elektroherde - wodurch auch die Mitarbeiterzahl stetig anstieg. Um die Jahrhundertwende war aus der einstigen Schlosserwerkstatt eine Aktiengesellschaft mit 1.300 Mitarbeitern geworden, die jährlich 66.000 Öfen und Herde nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für Großküchen, Armee, Marine, Krankenhäuser und Hotels produzierten. Im Jahr 1913 betrug die Belegschaft schon 2.500 Personen, die täglich 350 Herde und Öfen herstellten. Zu dieser Zeit war Küppersbusch die größte Spezialfabrik für Kochapparate nicht nur Deutschlands, sondern des Kontinents! Der Industriepionier selbst zog sich 1895 aus der Firma zurück, nachdem er seinen Söhnen die Geschäftsführung übertragen hatte und verlebte seinen Ruhestand in Düsseldorf. Dort verstarb er am 29. April 1907 im Alter von 74 Jahren. Der Rest ist schnell erzählt: Im Zweiten Weltkrieg wird das Werk 1944 durch Bombenangriffe zerstört, aber nur drei Jahre später erfolgte schon die Wiederaufnahme der Produktion. 1965 wurde Küppersbusch von der AEG übernommen und meldete 1982 den Vergleich an, um einen Konkurs zu vermeiden. Küppersbusch Hausgeräte AG und Küppersbusch Großküchentechnik sind seit 1999 Bestandteile der spanischen TEKA-Gruppe.