Kurt Neuwald wurde am 23. November 1906 als Sohn einer der ältesten jüdischen Familien Gelsenkirchens geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre war er Geschäftsführer und später Mitinhaber im elterlichen Textilgeschäft. Nach der Pogromnacht 1938 wurde das Geschäft in der Arminstraße zerstört. Das Haus und der gesamte Besitz mussten danach unter Wert verkauft werden. 1942 wurden er und seine Familie in das Ghetto Riga deportiert. Von 26 verschleppten Angehörigen, darunter auch seine Ehefrau, überlebten Kurt Neuwald und sein Bruder Ernst den Holocaust. Nach seiner Befreiung aus einem Außenlager des KZ Buchenwald kehrte er im April 1945 nach Gelsenkirchen zurück.
Kurt Neuwald wurde Mitbegründer des Zentralrates der Juden in Deutschland und schuf in Gelsenkirchen mit anderen Überlebenden ein jüdisches Hilfskomitee, aus dem die jüdische Gemeinde Gelsenkirchen hervorging, die er seit 1956 leitete. Seinen Einsatz für das Judentum in Deutschland hat Neuwald so begründet: „Ein Triumph der Nazis wäre es gewesen, hätte sie die jüdische Existenz auf alle Zeiten vereitelt.“ Kurt Neuwald wurde am 23. November 1994 zum Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen ernannt und erhielt 1999 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. Er starb am 6. Februar 2001 im Alter von 94 Jahren. Zu seinem Gedenken wurde am ehemaligen Standort des Bettengeschäftes Neuwald in der Arminstraße eine Gedenktafel aufgestellt und am 9. Oktober 2011 wurde zudem der Gemeindesaal der Neuen Synagoge am Platz der Alten Synagoge nach ihm benannt.