Wilhelm Wenker wurde am 19. September 1874 in Telgte bei Münster geboren. Nach bestandenem Abitur und dem anschließenden Theologiestudium in Münster wurde er am 4. Juni 1898 im Dom zu Münster zum Priester geweiht. Es folgten Jahre als Kaplan und Vikar an St. Lamberti in Gladbeck. Ab 1905 betreute er als Vikar seelsorgerisch und schulisch den Ortsteil Rentfort, wo er am 2. Dezember 1908 als Pfarrrektor in sein Amt eingeführt wurde. Der Tod des Pfarrers der Gemeinde St. Hippolytus in Gelsenkirchen-Horst war der Anlass für den damaligen Bischof von Münster, den jungen Pfarrrektor Wenker als Pfarrer von St. Hippolytus einzusetzen. Am 19. Dezember 1910 wurde er feierlich in sein Amt eingeführt, das er anschließend fast 46 Jahre versah.
Am 6. Dezember 1943 erfolgte seine Ernennung zum Propst und am 4. Juni 1948, anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums, zum Ehrendomkapitular. Ihm wurden wiederholt höhere kirchliche Ämter angetragen, auf die er aber verzichtete, um in seiner Gemeinde bleiben zu können. Neben der kirchlichen Aufbauarbeit und der seelsorgerischen Tätigkeit ist der leidenschaftliche Einsatz im Kampf gegen die Demontage eines großen Teils der Horster Industrie durch die britische Besatzungsmacht nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sein Anliegen gewesen. Als Würdigung für seinen Einsatz wurde Propst Wenker am 30. November 1950 zum Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen ernannt. Das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt er am 30. November 1955. Am 16. August 1956 starb Wilhelm Wenker im Alter von 81 Jahren und wurde auf dem Alten Friedhof in Horst beigesetz. An ihn erinnert auch eine Straße in Horst sowie eine Gedenktafel.