25. Juni 2019, 13:21 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Noch hat es Gelsenkirchen in diesem Sommer nicht getroffen, doch in anderen Regionen führte Starkregen bereits zu überfluteten Straßen und Unterführungen. Starkregen gehört zum Sommer wie heiße Tage. Die Stadt Gelsenkirchen und AGG Gelsenkanal informieren mit einem Faltblatt und unter www.gelsenkirchen.de/starkregen sowie www.gelsenkanal.de über das Thema Starkregen. Im Internet zeigt eine sogenannte Starkregengefahrenkarte, welche Gebiete in Gelsenkirchen gefährdet sind. Was zum Schutz vor Überflutungen oder Wasser im Haus getan werden kann, ist im Faltblatt und im Internet nachzulesen. Das Faltblatt liegt an mehreren Auslagepunkten wie zum Beispiel in den BÜRGERcentern aus.
„Wenn in kurzer Zeit und räumlich begrenzt extrem viel Regen fällt, spricht man von Starkregen“, erläutert Pavlos Schlotter, im städtischen Referat Umwelt zuständig für das Thema Anpassung an den Klimawandel. Eine der Folgen des Klimawandels sei, dass es vermehrt zu Starkregen kommen könne. Um diesen und anderen Folgen zu begegnen, arbeiten er und seine Kolleginnen und Kollegen an Schutzmaßnahmen.
„Man kennt es aus den Wettervorhersagen. Dort heißt es ja immer wieder, dass nicht genau vorherzusagen ist, wo genau es sehr stark regnen wird“, sagt Pavlos Schlotter. Er weiß aber, welche Gebiete generell gefährdet sein können. „Grundstücke in Senken, Hanglagen, in der Nähe von Bächen oder in dicht besiedelten, versiegelten Gebieten“, listet er auf. Und er hat noch einen Tipp: „Apps wie Warnwetter vom Deutschen Wetterdienst oder NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnen vor regionalen Unwettergefahren.“
Welche Folgen es haben kann, wenn es Gelsenkirchen trifft, darüber informiert eine für das Stadtgebiet entwickelte Starkregengefahrenkarte, weiß Tobias Unterbäumer. Er ist Sachgebietsleiter Planung bei AGG Gelsenkanal: „Für das gesamte Stadtgebiet wurde in einer Simulation berechnet, wie sich Starkregen auswirken würde. Das Ergebnis ist die sogenannte Starkregengefahrenkarte. In der ist erkennbar, wo das Regenwasser entlang läuft, oder wo sich das Wasser zum Beispiel in Tiefpunkten sammelt und zu Überflutungen führen kann.“ Eines der gefährdeten Gebiete liegt im Bereich Willy-Brandt-Allee/Adenauerallee.
In die Karte sind auch Videos eingearbeitet. „Sie verdeutlichen, wie Starkregen innerhalb kürzester Zeit ganze Straßenzüge unter Wasser setzt, wie zum Beispiel im Juli 2010 in der Bochumer Straße in Gelsenkirchen-Ückendorf“, erläutert Unterbäumer.
Die Karte liefert die Datenbasis, um das Thema Starkregen bei städtischen Planungen berücksichtigen zu können. Aber auch Bürgerinnen und Bürger können sich mit Hilfe der Informationen ein Bild davon machen, wie stark Straßen oder Gebäude gefährdet sind. Die Starkregenkarte soll zudem Teil des Open Data-Projektes der Stadt werden und so auch Dritten zur Verfügung stehen, die aus den Daten Webangebote und Services entwickeln können.
Gelsenkanal ist längst aktiv und hat etwa Regenrückhalteräume geschaffen sowie Gewässer entflochten. Zudem werden in Bebauungsplänen maximale Flächenbefestigungen vorgegeben, um vor Starkregenfolgen zu schützen. „Die rund 33.000 Straßensinkkästen werden mindestens einmal jährlich gereinigt, bekannte Problemschwerpunkte auch mehrmals“, sagt Marcus Wirth, Abteilungsleiter Unterhaltung bei AGG Gelsenkanal. Verstopfte Sinkkästen können AGG Gelsenkanal unter der Rufnummer 0209 – 169 6311 oder per Smartphone mit der Mängelmelder-App GEmeldet mitgeteilt werden.
„Zum Schutz ihres Hauses haben Bürgerinnen und Bürger verschiedene Möglichkeiten wie Bodenschwellen als Barrieren vor Zufahrten zu errichten oder auch Rasenflächen anzulegen, wo das Wasser versickern kann“, nennt Marcus Wirth Beispiele.
AGG Gelsenkanal bietet eine kostenlose Beratung rund um Fragen zum Schutz vor Starkregen und möglichen Folgen an. Interessierte können unter 0209 – 169 6318 oder per E-Mail an beratung@gelsenkanal.de einen Termin vereinbaren. Auch das Umweltreferat hat ein Beratungsangebot und informiert über das Förderprogramm „Dachbegrünung, Fassadenbegrünung und Entsiegelung“. Ansprechpartner ist Pavlos Schlotter unter der Rufnummer 0209-169 5497 oder per E-Mail an pavlos.schlotter@gelsenkirchen.de.