25. Juni 2021, 13:09 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Mit Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges im Warsteiner Raum beschäftigt sich die nächste öffentliche Veranstaltung des Instituts für Stadtgeschichte: Der Historiker Dr. Marcus Weidner und der Archäologe Dr. Manuel Zeiler spüren in ihrem Vortrag am
Mittwoch, 30. Juni, ab 18 Uhr
im Wissenschaftspark,
an der Munscheidstraße 14
in 45886 Gelsenkirchen
diesem dunklen Kapitel deutscher Geschichte nach. Das Institut für Stadtgeschichte lädt herzlich zur Präsenzveranstaltung ein.
Zwischen dem 21. und 23. März 1945 – kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs – verübten Angehörige der „Division zur Vergeltung“ zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Kriegsendphaseverbrechen in Deutschland außerhalb von Konzentrationslagern und Gefängnissen.
Hans Kammler, SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS und zuständig unter anderem für den Abschuss der V2-Waffe, ließ an drei Stellen im Arnsberger Wald 208 polnische und russische Zwangsarbeiter ermorden. Bei Eversberg erschoss und verscharrte das Exekutionskommando auf einer Wiese 80 Zwangsarbeiter. Im Langenbachtal bei Warstein wurden weitere 71 Menschen umgebracht. In der Waldgemarkung „Im Stein“ bei Suttrop erschoss ein Kommando 57 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Die Opfer ruhen heute in anonymen Gräbern auf dem Friedhof Fulmecke in Meschede.
Massaker wurde erst spät erforscht
Obgleich das Verbrechen seit 1945 bekannt ist, beschäftigt sich die historische Forschung erst seit wenigen Jahren eingehend mit dem Massaker. Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster erforscht die Hintergründe und das Ereignis sowie die justizielle Aufarbeitung und das Gedenken an diesen Massenmord. Die LWL-Archäologie für Westfalen hat in Zusammenarbeit mit dem Institut die drei Erschießungsorte untersucht. Dabei wurden zahlreiche Funde – Täterwerkzeuge ebenso wie Habseligkeiten der Opfer – geborgen und Informationen gewonnen, die zu einem besseren Verständnis der Ereignisse beitragen.
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung unter Vorbehalt und unter Beachtung der Abstands- und Hygienevorschriften statt.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach Anmeldung telefonisch (0209)169 8551 oder per E-Mail isg@gelsenkirchen.de möglich. Der Eintritt ist frei.