12. Juli 2021, 14:07 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Stefanie Hugot hat die Leitung des Referates Stadtplanung übernommen. Sie folgt damit auf Clemens Arens, der in den Ruhestand gewechselt ist. Oberbürgermeisterin Karin Welge hat die 54-Jährige Dipl.-Ing. für Raumplanung heute vorgestellt.
Vor ihrem Wechsel nach Gelsenkirchen hat Stefanie Hugot zuletzt das Projekt InnovationCity Ruhr in Bottrop geleitet. Oberbürgermeisterin Karin Welge ist davon überzeugt, dass die dort gewonnen wertvollen Erkenntnisse in die Arbeit in Gelsenkirchen einfließen werden, nicht zuletzt beim InnovationCity-Rollout in Rotthausen.
Stefanie Hugot: „Das Projekt InnovationCity Ruhr in der Modellstadt Bottrop hat mich als Stadtplanerin geprägt: In Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Industrie, Vereinen und Verbänden sowie Politik und Verwaltung ist es gelungen, das Leitbild des klimagerechten Stadtumbaus umzusetzen und den CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren.“
Gelsenkirchen arbeitet derzeit mit Hochdruck an dem neuen Klimakonzept 2030/2050, dass nicht nur den Klimaschutz, sondern aufgrund des erkennbaren Klimawandels auch die Klimaanpassung als zentrales Handlungsfeld umfassen und bis 2030 umgesetzt werden sollen.
„Der Klimaschutz wird für uns in den nächsten Jahren eine der zentralen Herausforderungen. Eine Stadtverwaltung wird diese große Aufgabe nicht ganz alleine meistern können. Dafür braucht es den engen Schulterschluss einer ganzen Stadtgesellschaft und viele engagierte Akteure in dieser Stadt, die den Prozess tragen und mit begleiten“, betonte Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Die intensiven Erfahrungen bei der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die Stefanie Hugot mitbringt, werden uns dabei helfen, die Ziele zu erreichen.“
Für Stefanie Hugot war es nach 20 Jahren intensiver Arbeit in Bottrop Zeit, einen Wechsel zu wagen. Die Wahl ist auf Gelsenkirchen gefallen, da die Stadt aufgrund ihrer Größe und Vielfältigkeit eine spannende Aufgabe für eine Stadtplanerin verspricht. „Stadtplanung kann nur gelingen, wenn mit den Menschen vor Ort Dinge entwickelt werden. Wichtig ist, nicht nur zu planen, sondern auch umzusetzen. Daher sehe ich mich in der Rolle des Ermöglichers“, so die Diplom-Ingenieurin.
Ihr erstes wichtiges Projekt ist der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan 381.1 – Wohnen am Stadtteilpark Hassel. „Mit vereinten Kräften und aufgrund der guten integrierten Zusammenarbeit in der Verwaltung ist es gelungen, Planungsrecht für ein innovatives Wohngebiet, bestehend aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, zu schaffen,“ so Stefanie Hugot. Das Wohnquartier auf dem ehemaligen Kokereigelände wird geprägt durch ein innovatives Energiekonzept: Die Siedlung soll durch den Einsatz von erneuerbaren Energien und effizienter Technik dezentral und CO2-neutral mit Wärme und Kälte versorgt werden. Um die Fördermittel vom Bundeswirtschaftsministerium fristgerecht abrufen zu können war es wichtig, den Satzungsbeschluss noch vor der Sommerpause zu fassen.
„Gelsenkirchen verfügt aufgrund des Strukturwandels über unglaubliche Potenziale“, so Referatsleiterin Stefanie Hugot. „Ich freue mich, mit Hilfe des Planungsrechts die Grundlage für die klimagerechte Stadtentwicklung zu legen und neben dem Wohnen auch für Arbeitsplätze und Lebensqualität in der Stadt zu sorgen. Dabei gelten für mich die Grundsätze, die im räumlichen Strukturkonzept schon vor meiner Zeit erarbeitet und von der Politik beschlossen wurden: Nach Innen entwickeln, grüne Räume stärken, starke Orte strahlen lassen, stabile und lebendige Wohnquartiere schaffen und Wirtschaftsstandorte gestalten.“
Große Entwicklungsmöglichkeiten sieht Stefanie Hugot für Gelsenkirchen auch mit Blick auf die Städtebaufördermittel. „Wir haben dadurch die Möglichkeit, vor Ort für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Quartieren besondere Akzente zu setzen und das Miteinander auf öffentlichen Plätzen, bei der Umgestaltung von Straßen, Gebäuden und Freiraumflächen zu fördern. Zusammen mit den Stadtteilbüros vor Ort kann der Stadtumbau gelingen. Jüngstes Beispiel ist der Umbau der Heilig-Kreuz-Kirche zu einem Veranstaltungsort mit überregionaler Bedeutung. Die Eröffnung steht kurz bevor.“
Auf einem guten Weg sieht die Stadtplanerin die Stadt auch bei dem Umgang mit den Problemimmobilien. Das von Oberbürgermeisterin Karin Welge initiierte massive Rückbauprogramm, mit dem umfangreich und zielgerichtet in den Wohnungsmarkt eingegriffen und durch die Beseitigung von nicht mehr marktgerechtem Wohnraum, die Bildung von sozialen Hotspots verhindert werden soll, ist auf einem guten Weg.
„Auch wenn der Umgang mit Problemimmobilien, der Umbau der Innenstädte sowie Klimawandel und Klimaanpassung herausfordernde Themen sind, bin ich überzeugt, dass Lösungen mit Mut, kreativer Zusammenarbeit und innovativen Ideen gefunden werden können. Ich bin froh einen Beruf gefunden zu haben, den ich gerne mit Freude und Leidenschaft ausübe“, so Stefanie Hugot abschließend.
Lebenslauf
Stefanie Hugot, Leiterin des Referates für Stadtplanung, Stadt Gelsenkirchen
- Geb. 1967 in Dortmund, verheiratet, 3 Kinder
- Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, danach Studium der Raumplanung an der TU Dortmund, Abschluss 1994: Dipl.-Ing. Raumplanung
- Bürogründung: Stefanie Hugot – Planung – Moderation - Prozessgestaltung
- Ab Dezember 2000 beschäftigt bei der Stadt Bottrop. Dort Leitung der Koordinierungsstelle Lokale Agenda, 2010 Leitung des Projektes InnovationCity Ruhr I Modellstadt Bottrop. Seit 2016 Leitung der Koordinierungsstelle Integrierte Stadtentwicklung, InnovationCity
- Seit Feb. 2021 Nachfolgerin von Clemens Arens als Leiterin des Referates für Stadtplanung bei der Stadt Gelsenkirchen
- Hobbys: Familie, Fußball, Garten, Hund und Sport treiben (Radfahren und Wandern)