28. September 2021, 16:15 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 28. September 2021, 16:15 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
GE. Gelsenkirchen war einst bekannt für seine florierende Modeindustrie, das bunte Fenster am Eingang zur Bahnhofstraße in Nähe des Hauptbahnhofes erzählt bildlich von dieser Erfolgsgeschichte.
Auch die Ausstellung „Arbeit an der Mode. Zur Geschichte der Gelsenkirchener Bekleidungsindustrie“, die 2004 erstmals gezeigt wurde, griff dieses Thema auf. Endete sie damals noch mit einem Blick auf die Situation der wenigen noch vorhandenen Gelsenkirchener Bekleidungsbetriebe, existiert heute keiner der Traditionsbetriebe mehr in der damaligen Form. Allerdings befasst sich seit einigen Monaten das Forschungsprojekt „UrbaneProduktion.Ruhr“ unter Beteiligung der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen mit der Historie der Bekleidungsindustrie. Über verschiedene Veranstaltungsformate wird der Austausch über heutige Standards in der Textilproduktion zwischen Unternehmerinnen, Unternehmern, Gründerinnen und Gründern im Ruhrgebiet vorangetrieben und mit Visionen zu Nachhaltigkeit und fairer Produktion verknüpft.
Aus diesem Grund lassen die Stadt Gelsenkirchen mit dem Team von UrbaneProduktion.Ruhr und die Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben (DGB/VHS) die Ausstellung „Arbeit an der Mode“ wieder aufleben.
Zur Vernissage dieser Ausstellung am
Donnerstag, 30. September,
von 18 bis 20 Uhr in der
St. Joseph Kirche an der
Kurt-Schumacher-Straße/Ecke Grillostraße (direkt gegenüber der Haltestelle der Linie 302, „Grillostraße)
sind Interessierte herzlich eingeladen.
Während der Vernissage wird die Historie mit dem Kontext des Forschungsprojektes verbunden, das seine Praxis-Formate in der St. Joseph Kirche bereits seit einigen Monaten unter dem Motto „Walnuss und Gewebe“ durchführt: Nach einer Einführung zur Geschichte der Bekleidungsindustrie und einem Gang durch die Ausstellung mit Brigitte Schneider (VHS) gibt die Designerin Bella Radikal in einem Vortrag einen Einblick in aktuelle Trends und Innovationen in der Textilindustrie. Mit „Fisch & Apfelmus“ und „Shoezuu“ stellen sich außerdem zwei Gelsenkirchener Mode-Unternehmen mit innovativen Konzepten und Ideen vor, bevor die Modedesign-Absolventin Katerina Amprazi ihre Kollektion „postMONTAN“ vorstellt – eine nachhaltige Strickkollektion als Masterabschlussarbeit an der Hochschule Niederrhein.
Die Vernissage klingt bei Getränken und Snacks aus. Die Ausstellung ist anschließend vom 5. bis 29. Oktober jeweils dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt sowohl zur Vernissage als auch zur Besichtigung der Ausstellung ist frei.
Informationen zur Ausstellung:
Im Ruhrgebiet, das durch den Niedergang der Montanindustrie in den letzten Jahrzehnten schwer getroffen wurde, bleibt auch heute noch wenig Raum für die Geschehnisse jenseits von Kohle, Eisen und Stahl. So ist es vielen auch nicht bekannt, dass das Ruhrgebiet und im Besonderen Gelsenkirchen zu einem der wichtigen regionalen Standorte der Bekleidungsindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg wurde. Daher lenkt die Ausstellung den Blick auf eine im Vergleich zu den montanindustriellen Strukturen zwar untergeordnete Industrie, die die Gelsenkirchener Stadtväter jedoch in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zur „fünften Säule der Wirtschaftsstruktur“ ausbauen wollten und in der vor allem Frauen und Kriegsversehrte einen Arbeitsplatz finden sollten. Die Geschichte dieser Industrie und die Arbeitserfahrungen der darin beschäftigten Menschen wird lebendig durch die anschaulichen Schilderungen ehemaliger Beschäftigter, Betriebsrätinnen und Betriebsräte und Gewerkschaftssekretäre, die aktiv am zugrundeliegenden Seminar und Forschungsprojekt beteiligt waren.
Stadtrundfahrt am Sonntag, 24. Oktober
Am Sonntag, 24. Oktober ab 14 Uhr wird unter der Führung von Brigitte Schneider außerdem eine dreistündige Stadtrundfahrt auf den Spuren der Bekleidungsindustrie angeboten:
Start der Rundfahrt ist die gleichnamige Ausstellung in der St. Joseph-Kirche. Nach einer Einführung werden verschiedene ehemalige Standorte der Bekleidungsindustrie besichtigt, unter anderem an der Dickampstraße, Zeppelinallee und am Nordring. Zum Teil handelt es sich um einstige "Bekleidungsviertel", bei denen die Gebäude noch stehen, manchmal wurden dagegen mit der neuen Bebauung die Spuren der Fabriken beseitigt.
Die Teilnahme zur Stadtrundfahrt ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich, diese muss bis zum Montag, 18. Oktober, erfolgen unter www.vhs-gelsenkirchen.de. Die Teilnahme an dieser Rundfahrt ist entgeltfrei.
Zur Vernissage, beim Ausstellungsbesuch und während der Stadtrundfahrt wird um die Einhaltung der 3G-Regel gebeten – zur Teilnahme ist die Vorlage eines tagesaktuellen Tests oder der Nachweis von Impfung/Genesung notwendig.