25. September 2023, 16:03 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Der Betriebsausschuss Gelsenkanal bei der Besichtigung im Pumpwerk Wiesmannstraße. Bildrechte: Gelsenkanal
GE. Nach dem Starkregenereignis vom 16./17. August 2023 hat der Betriebsausschuss des Eigenbetriebes Gelsenkanal jetzt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Emschergenossenschaft deren Anlagen in Gelsenkirchen-Bismarck besichtigt. Dort war es in der Unwetternacht zu einem Stromausfall in einem Pumpwerk gekommen.
An diesem Abend zeichnete die Emschergenossenschaft an ihrer Station GE-Bismarck innerhalb von 90 Minuten etwa 75 mm Niederschlag auf. Dies entspricht einer Wiederkehrzeit von über 100 Jahren bzw. in etwa der Regenmenge, die durchschnittlich im gesamten August fällt. Deutlich wird in den Stationsaufzeichnungen auch die ungleichmäßige räumliche Verteilung des Ereignisses. So wurden beispielsweise an den Stationen im nördlichen Gemeindegebiet Gelsenkirchens, mit etwa 4 mm Niederschlag, keine relevanten Summen erfasst.
Durch den intensiven Starkregen kam es am Sellmannsbach in Gelsenkirchen-Bismarck zu einer Kette von Überlastungen. Nicht nur der unterirdische Stauraumkanal und ein Regenrückhaltebecken waren randvoll. Durch einen witterungsbedingten Kurzschluss kam es zu einem kurzzeitigen Aussetzen eines Pumpwerks, das aber in weniger als einer Stunde von der Emschergenossenschaft wieder in Betrieb gesetzt werden konnte. Durch die vielen Wassermassen war auch das im Umbau befindliche Gewässer, welches im Zuge der Renaturierung im Bereich der Alfred-Zingler-Straße aufgeweitet wurde und dadurch sogar noch mehr Retentionsraum erhielt, voll- und letztlich übergelaufen. Ohne die vorherige Aufweitung des Sellmannsbaches wären die Überflutungen bereits früher eingetreten und die Folgeschäden vermutlich größer ausgefallen.
Nach dem Ortstermin soll das Thema Starkregen auch im kommenden Betriebsausschuss Gelsenkanal am 27. September 2023 noch einmal thematisiert werden.
Um die Hintergründe verstehen zu können, hat sich der zuständige Betriebsausschuss vor Ort über Ursachen und Folgen des Starkregenereignisses von Mitte August informiert. Die Thematik wird nun in der kommenden Sitzung des Betriebsausschusses Gelsenkanal aufgegriffen und diskutiert, um eine bestmögliche Vorsorge treffen zu können. Dabei wird es auch um Möglichkeiten der Eigensicherung und Vorsorge gehen.
In Folge des Klimawandels wird in Zukunft eine Zunahme solcher intensiven Starkregenereignisse erwartet, bei denen der technische Hochwasserschutz immer wieder an seine Grenzen stoßen kann. Einen 100-prozentigen technischen Hochwasserschutz bzw. Schutz vor Überflutungen im Starkregenfall kann es nicht geben. Deshalb informieren Emschergenossenschaft und Gelsenkanal immer wieder über geeignete Vorsorgemaßnahmen.
Um die Gefahr einer Überflutung im Starkregengefall auf dem eigenen Grundstück besser einschätzen zu können, wird beispielsweise ein Blick in die Starkregengefahrenkarte, welche über die Homepages der Stadt Gelsenkirchen und Gelsenkanal zu erreichen ist, empfohlen. Alternativ kann hierzu die App „FloodCheck“ genutzt werden.
Grundsätzlich bietet Gelsenkanal auch eine unentgeltliche Beratung zu möglichen Gefährdungen durch Rückstau, Starkregen und Grundwasser für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gelsenkirchen an. In diesem Zuge können auch entsprechende Schutzmaßnahmen erörtert werden.
Ansprechpartner für eine Beratung: Rainer Offergeld, Telefon: 0209 169-6318, beratung@gelsenkanal.de